Fußball und soziales Engagement

2006

Der Sommer, in dem alle feierten

Die Fußballweltmeisterschaft zog 2006 die Menschen an

Die Farbenkombination des Sommers 2006 war eindeutig Schwarz-Rot-Gold. Das Fußballfest im eigenen Land hatte die Menschen in Deutschland geradezu begeistert. Viele Fahrzeuge und Häuser – und nicht nur die öffentlichen Gebäude – waren in den Wochen des von Freitag, 9. Juni, bis zum Sonntag, 9. Juli, dauernden Kicker-Festivals von Flensburg im Norden bis Konstanz im Süden, von Aachen im Westen bis Zwickau im Osten mit Wimpeln und Bannern mit dem deutschen Nationalkolorite verschönert.

Fußballfilm

„Ein Sommermärchen“ hatte der Filmemacher Sönke Wortmann seinen Streifen über die deutsche Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft (WM) genannt, der im Oktober in den Kinos zu betrachten und am Nikolaustag auch im Deutschen Fernsehen anzuschauen war. Auch die BVB-Heimstätte, das einstige Westfalenstadion, gehörte zu den 12 Arenen, in denen die Spiele ausgetragen wurden. Dortmund erlebte vier Vorrundenspiele, ein Achtel- und Halbfinale und die DFB-Elf in der Vorrunde gegen Polen (1:0) sowie im Semifinale gegen Italien (0:2). Obwohl Deutschland nach den 30 Tagen „nur“ Dritter wurde (3:1 gegen Portugal), waren auch nach dem Ende der WM die meisten Fans vom Turnier noch angetan.

WM-Begeisterung auch im optimistischen Vereinslokal bei Roland Jathe:Ein Foto beim Auftakt des Turniers am Freitag, 9. Juni 2006, wo in München Deutschland gegen Costa Rica mit 4:2 gewann.

Vogelgrippe

Wie keine andere Seuche hielt die Vogelgrippe Deutschland 2006 in Atem – auch wenn Menschen nie in Gefahr waren. Mit dem Sommer und dem WM-Beginn kehrte Ruhe ein. Auch der damalige Landrat im heimischen Kreis, Wilhelm Riebniger (CDU) aus Lippstadt, meldete sich in seiner Eigenschaft als ehrenamtlicher Präsident des BDRG (Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter) zu Wort, als er sich im Januar um die Tötung nicht infizierter Tiere sorgte.

Politik

Schwer hatte es die Politik im Jahr 2006, weil das Publikum keine rechte Lust hatte, sich mit ihr zu befassen. Dabei waren die Bedingungen für die Regierenden lange nicht so gut, um Handeln zu beweisen. Denn die von den Unionsparteien und Sozialdemokraten gebildete Koalition hatte im Bundestag und Bundesrat satte Mehrheiten. Ein Beispiel der verhinderten Chancen war die sogenannte Gesundheitsreform, wo die Partner in der Bundesregierung aus ihren eigenen Konzepten jeweils das Beste in den Gesetzen durchsetzten. Am Ende war keiner wirklich glücklich mit dem Vorhaben, weil nichts so richtig zusammenpasste.