Während erneut durch die Beständigkeit und dem 3:1 gegen den VfB Stuttgart des FC Bayern München an der Tabellenspitze keine Bewegung zu verzeichnen war, richteten sich am letzten Wochenende vermehrt die Blicke auf den Abstiegskampf. Und die treuen BVB-Fans von den „Optimisten“ schauten auf das Millerntor in Hamburg, wo die Schwarz-Gelben bei St. Pauli anzutreten hatten. Nach dem 6:0 vor eigener Kulisse gegen Union Berlin legte die vom Coach Niko Kovac formierte Elf mit einem 2:0 nach.
Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Das meint der Chronist des BVB-Fanclubs Lippstadt, Hans Zaremba, in seiner Kolumne zum 24. Bundesligaspieltag.
Dortmund
Durch den zweiten Sieg in Folge holten die Borussen nicht nur einen Dreier, vor allem gewannen sie etwas von ihrer unter Nuri Sahin verlorenen Selbstsicherheit zurück. Der Aufsteiger aus Hamburg war trotz des torlosen Verlaufs der ersten Halbzeit in Gänze zu harmlos, um den BVB ernsthaft Paroli bieten zu können. Zwei Tore nach der Pause reichten Dortmund aus, um drei Punkte mit Aussicht auf die internationalen Plätze zu holen. Dagegen bleiben die Kiezkicker erst einmal mit 21 Zählern in der unteren Region der Tabelle hängen.
Bochum
Während die Dortmunder durch den Erfolg beim FC St. Pauli zugleich für den Nachbarn aus dem Revier gespielt haben, verpassten die Bochumer die ihnen gebotene Chance im Match mit der TSG Hoffenheim. Sie ließen gegen den Dorfverein wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt liegen. Doch das alles ficht jenen Mann nicht an, der den VfL inzwischen auf einen Relegationsplatz geführt hat: Dieter Hecking, der seit Anfang November als Trainer an der Castroper Straße tätig ist. Am Abend nach der Partie erklärte der einstige Jugendspieler von Borussia Lippstadt im „Sportstudio“ des ZDF zuversichtlich: „Es war mehr drin für uns. Aber ich habe diese Niederlage schon abgehakt, denn ich habe viel Gutes gesehen.“
Kiel
Einen Tag später gelang den Störchen von der Kieler Förde mit dem 1:0 bei den Eisernen in Berlin der erste Bundesliga-Dreier in ihrer Geschichte. Für die Equipe aus dem Osten der Hauptstadt war dieser Reinfall ein weiterer Rückschlag nach der juristischen Niederlage vor dem Bundesgericht des DFB (Deutscher Fußball-Bund), wo das „Skandalspiel von Köpenick“ mit dem Feuerzeugwurf gegen Bochum verhandelt wurde. Union Berlin liegt nach der dritten Pleite nacheinander nun sechs Punkte vor dem Relegationsrang und dem VfL Bochum. Die von Steffen Baumgart betreuten Berliner sind damit wieder verstärkt in Abstiegsgefahr geraten. Dagegen konnte Holstein Kiel die rote Laterne an die Heidenheimer weiterreichen.
Heidenheim
Immer schwerer hat es nun der Verein aus der Stadt an Brenz, im dritten Jahr seiner Zugehörigkeit in der Beletage des deutschen Fußballs zu bestehen. Nach der Abfuhr von 0:3 im Vergleich mit Mönchengladbach stecken die Männer von der Ostalb tief im Tabellenkeller fest. Der FC Heidenheim war nach seinem Bundesliga-Aufstieg in 2023 ein Beispiel dafür, dass ein kleiner Klub aus einer schwäbischen Mittelstadt mit Hilfe von örtlichen Sponsoren von der fünften bis in die erste Liga kommen und einen europäischen Wettbewerb erreichen kann. Doch jetzt hat die Mannschaft jenes Problem erreicht, von dem zuvor auch andere Mittelständler des Fußballs – wie SC Freiburg, FC Augsburg und Union Berlin – nicht frei waren. Die Folgen der Doppelbelastung aus Bundesliga und Europacup. Dafür ist offensichtlich das Aufgebot an Fußballern der Heidenheimer nicht groß genug. Womöglich kann diese Situation für den von Frank Schmidt seit 2007 als Übungsleiter betreuten Verein der bestimmende Faktor sein, der über die Zukunft des Vereins im Oberhaus entscheidet.