Sechs Dortmunder Tore

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Ob das eindrucksvolle Ergebnis von 6:0 der Dortmunder Borussia gegen den 1. FC Union Berlin bereits das Ende der Krise beim BVB war, werden die nächsten Wochen zeigen. Gleichwohl war der dritte Anlauf für den ersten Sieg in der Bundesliga in der relativ noch kurzen Amtszeit des neuen Trainers Niko Kovac ein bedeutendes Zeichen.

Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Sieht im Sieg von Borussia Dortmund gegen Union Berlin ein wichtiges Zeichen:
Das stellt der Chronist der Lippstädter BVB-Fans, Hans Zaremba, in seiner Kolumne zum 23. Spieltag in der aktuellen Bundesligasaison heraus.

Dortmund

Gewiss haben die Schwarz-Gelben gegen die Köpenicker vieles besser als in den Vorwochen gemacht. Das belegt das eindeutige Resultat, was ganz den Erwartungen der treuen BVB-Fans im Land und bei den Lippstädter „Optimisten“ entsprach. Insbesondere brauchte der Nachfolger von Nur Sahin dringend ein Erfolgserlebnis, da er die ersten Begegnungen im deutschen Fußballoberhaus daheim gegen Stuttgart und beim Nachbarn in Bochum verloren hatte. „Es geht darum, jetzt erst einmal kleine Schritte zu machen. Wir müssen einen sicheren Pass spielen, ein Spiel gewinnen. Es muss alles aufeinander aufbauen.“ Zweifellos eine korrekte Analyse des Kroaten nach der Begegnung seiner Auswahl mit den „Eisernen“, die durch die vier Tore von Serhou Guirassy bestimmt wurde.

Berlin

Natürlich spielte die schwache Vorstellung der von Steffen Baumgart aufgebotenen Männer den Dortmundern in die Karten. Elf Torschüsse der Borussia und lediglich vier der Köpenicker belegten den Unterschied zwischen den im früheren Westfalenstadion aufgelaufenen Teams. Gegen den zuletzt wenig überzeugenden BVB hatte der einst in Paderborn erfolgreich wirkende Fußball-Lehrer mutig formiert und stark auf die Offensive gesetzt. Doch die höchste Niederlage der Ostberliner seit dem Bundesliga-Aufstieg in 2019 enthüllt, dass ihre Abwehr am Ende der Partie im strömenden Regen gegen einen entfesselten BVB unterging. Ohne Umschweife gestand der Betreuer von Union im Medien-Gespräch ein: „Dass ich an dem Ergebnis zu knabbern habe, kann sich jeder vorstellen.“

Bochum

Die Bochumer haben einmal mehr im Abstiegskampf überrascht. Eine Woche nach dem Dreier gegen Borussia Dortmund erkämpfte sich der VfL in Wolfsburg ein 1:1. Womöglich gelingt der gegenwärtig von Dieter Hecking trainierten Crew nach dem Vorjahr genauso in der 62. Auflage der Fußball-Bundesliga der Klassenerhalt über die Duelle in der Relegation.

St. Pauli

Obwohl St. Pauli im Vergleich mit Mainz 05 lange Zeit die bessere Mannschaft war, verloren die Kiezkicker nach einem Fehler ihres Keepers das Treffen. Umso auffälliger war der Auftritt des Spielführers der Hamburger, Jackson Irvine, nach dem Match im ZDF-Sportstudio. Der Australier gilt als der etwas andere Profi, wofür sein Einsatz für Menschenrechte, Diversität und Gleichberechtigung steht. Als Kapitän der Nationalelf des fünften Kontinents hat er die Missstände bei der Weltmeisterschaft in Katar angeprangert. Ebenso richtet sich seine Kritik gegen die erfolgte Vergabe der bevorstehenden Turniere in Nordamerika und Saudi-Arabien.

München

Während im Wettbewerb um den Erhalt der Liga-Zugehörigkeit, speziell durch Bochum eine neue Spannung entstanden ist, sieht es in der Konkurrenz um die Meisterschale danach nicht aus. Trotz des 2:0 von Leverkusen in Kiel kommt die Werksauswahl durch die Bayern-Dominanz nicht vom Fleck. Mit 4:0 gegen Frankfurt betonten die Münchener im Jahr ihres 125-jährigen Bestehens erneut ihren Anspruch auf den 34. Gewinn der Meisterschaft.