Nun soll es Nico Kovac richten

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Während an der Tabellenspitze München (4:3 gegen Kiel) und Leverkusen (3:1 im Vergleich mit Hoffenheim) ihre Positionen im Wettbewerb um die Meisterschale weiter festigen konnten, kommen die potentiellen Abstiegsaspiranten Bochum (10 Punkte) und Kiel (12 Zähler) nicht von der Stelle. Unterdessen ist in Dortmund die kurze Mission von Mike Tullberg als Übergangs-Trainer der ersten BVB-Mannschaft vorbei. 

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba  

Blickt unter anderem auf den SC Freiburg: In seiner Bundesligakolumne kommentiert diesmal der Chronist des Lippstädter BVB-Fanclubs, Hans Zaremba, den Auftritt von Julian Schuster im ZDF-Sportstudio.

Dortmund

Mit Nico Kovac hat nun in der Revierstadt ein Betreuer angeheuert, der im Gegensatz zum überforderten Vorgänger Nuri Sahin als Coach in der Fußball-Beletage über mannigfache Erfahrungen verfügt. Die Engagements des Kroaten als Sportlehrer in Frankfurt (2016-2018), München (2018-2019) und Wolfsburg (2022-2024) bezeugen dies. Aber auch der einstige Bundesliga-Profi mit Einsätzen für Hertha, Leverkusen, Hamburg und Bayern werde „nicht hexen können“, wie dies der BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl nach dem 2:1 der Schwarz-Gelben beim 1. FC Heidenheim formulierte. Dennoch sind die Erwartungen an den in Berlin geborenen Mann groß. Der 53-jährige hat in Dortmund einen Kader übernommen, der in dieser Saison schon fast alles verspielt hat: Rasches Aus im DFB-Pokal und ein ebenso vorzeitiges Ende im Meisterschafts-Rennen. Es bleibt dem BVB nur noch die Qualifikation für die Champions-League-Runde 2025/26, wenn er nicht ganz abgehängt werden will. Dieses Minimalziel zu erreichen, ist jetzt die vorrangige Aufgabe des neuen Impresario. Dafür bedarf es jedoch bei der Borussia eines geordneten Managements mit klarer Hierarchie. Daran hat es zuletzt gefehlt, was auch von den BVB-Fans an der Lippe, „Optimisten“, kritisiert wurde.

Kiel

Einen Vier-Tore-Rückstand aufzuholen, das ist lediglich zwei Mal in der Historie der Bundesliga gelungen. Einmal waren es die Schalker, die im November 2017 ein 0:4 zur Pause beim Erzrivalen Dortmund noch in ein beachtliches 4:4 verwandeln konnten. Das zweite Ereignis datiert aus dem September 1976. Damals lag der VfL Bochum gegen die Bayern in der 53. Minute bereits mit 4:0 vorne, musste sich aber am Ende durch Treffer von Karl-Heinz Rummenigge, Georg Schwarzbeck, Gerd Müller (zwei Buden) und Uli Hoeneß noch geschlagen geben. Eine ähnliche Aufholjagd gelang am letzten Wochenende den Störchen aus Kiel beim Favoriten in München zwar nicht, setzen nach einem Rückstand von 0:4 mit ihren drei Toren im letzten Drittel der Partie gleichwohl noch ein auffälliges Zeichen.

Bochum

Als die von Dieter Hecking aufgebotenen Männer des VfL nach dem 0:1 vor heimischer Kulisse zu Boden sanken, herrschte betretenes Schweigen im sonst so stimmungsvollen Stadion an der Castroper Straße. Wenn nicht bald noch größeres Fußballwunder geschieht, werden die Bochumer im Mai die bittere Rückkehr in die Zweite Liga antreten müssen.

Freiburg

Das Gastspiel der Freiburger im Revier gibt Anlass einen Blick auf den SC Freiburg zu werfen, wo im Juli nach dem Rückzug des Langzeittrainers Christian Streich mit Julian Schuster ein neuer Ausbilder an der Seitenlinie der Schwarzwälder die Zügel in die Hand genommen hat. Nach dem Match in Bochum absolvierte der einstige Assistent seines Vorgängers im ZDF-Sportstudio einen souveränen Auftritt, verbunden mit einem überzeugenden politischen Appell:  „Mir ist es total wichtig, vor allem auch jetzt, klar zum Ausdruck zu bringen, wie wichtig es ist, unsere Demokratie zu schützen“, sagte der Baden-Württemberger vor dem Hintergrund der Bundestagswahl am 23. Februar: „Deshalb rufe ich jeden dazu, wählen zu gehen.“