Langeweile greift um sich

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Es haben in der 62. Auflage der Bundesliga bislang lediglich elf Spieltage stattgefunden. Doch von einer Spannung in der Fußball-Beletage ist kaum noch die Rede. Dies sowohl für das Titelrennen, wo Bayern München mehr oder weniger der Konkurrenz bereits enteilt ist, als auch mit Blick in den Tabellenkeller, wo die letzten Aufsteiger aus der Zweiten Liga, St. Pauli und Holstein Kiel, mit dem VfL Bochum als Daueraspiranten auf eine Rückkehr ins Unterhaus kaum von der Stelle kommen. Somit greift in der Bundesliga nach nur einem Saison-Drittel schon eine Langeweile um sich.  

Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Sieht Langeweile in der Bundesliga aufkommen:
Das meint der Chronist des Lippstädter BVB-Fanclubs Lippstadt, Hans Zaremba, zum Titelrennen und Abstiegskampf in der aktuellen Bundesligasaison.

München

Der wohl bisher teuerste Zugang beim Branchenführer, der im Sommer 2023 aus England an der Säbener Straße angedockte Harry Kane, war einmal mehr der Garant für einen neuerlichen Sieg von Bayern München. Mit dem 3:0 und den drei Buden des Spielführers der „Three Lions“ unterstrich der Rekordmeister seinen Anspruch, im Mai des nächsten Jahres zum 34. Mal die Meisterschale zu empfangen. Der Vorsprung von sechs Zählern auf dem ersten Verfolger, die Frankfurter Sportgemeinde Eintracht, ist dafür ein handfestes Indiz. Davon überzeugt ist offenbar auch der FCB-Patriarch Uli Hoeneß, als er unter der Woche in der Schweiz selbstbewusst erklärte: „Was ich zusagen kann, ist die deutsche Meisterschaft.“

Dortmund

Trotz ihrer anschaulichen Vorstellung beim 4:0 im Treffen mit dem SC Freiburg dürften die Schwarz-Gelben nur geringe Chancen haben, die Münchener bei der Titelvergabe noch abzufangen. Selbst ein Dreier am 12. Spieltag vor heimischer Kulisse im Klassiker mit den Bayern wird dem BVB angesichts seines Rückstands von zehn Punkten gegenüber den Rot-Weißen kaum weiterbringen. Eine Tatsache, die auch den meisten der treuen Anhänger der Borussia – wie bei den Lippstädter „Optimisten“ –  bewusst ist. Aber der sechste Dreier im sechsten Heimspiel war gut für die Stimmung im einstigen Westfalenstadion. Davon konnte am darauffolgenden Sonntag bei der BVB-Jahreshauptversammlung nicht generell die Rede sein. Der vom BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke mit dem Rüstungsunternehmen „Rheinmetall“ eingegangene Sponsorendeal wurde von 556 Mitgliedern abgelehnt. Lediglich 247 Borussen stimmten bei 52  Enthaltungen dem Vorgehen des im kommenden Jahr beim BVB ausscheidenden Vorstandschefs zu. Eine Situation, die der Mann aus dem Sauerland nach seinen schlechten Erfahrungen als Repräsentant der DFL (Deutsche Fußball-Liga) bei der missglückten TV-Vermarktung in seiner Dortmunder Funktion hätte vermeiden müssen.

Bochum

Nach dem Achtungserfolg der Bochumer vor der Länderspielpause gegen Leverkusen scheint womöglich der Effekt von Dieter Hecking als VfL-Coach wieder verpufft zu sein. Durch das 0:2 in Stuttgart steckt der Revierclub weiter im Keller als Schlusslicht des Oberhauses fest. Für die Bad Cannstatter, die nur eins der letzten sechs Ligaspiele gewonnen haben, war es dagegen zum Start des heißen Jahresendspurts das erhoffte Erfolgserlebnis. Gleichwohl befinden sie sich leicht abgeschlagen auf dem neunten Rang.

Kiel

Auch für die Störche von der Ostsee bleibt der Abstiegskampf eine Herkules-Aufgabe. Das ist auch ihrem Kapitän Lewis Holtby bewusst, als er nach 0:3 im Vergleich mit Mainz 05 von einem „katastrophalen Spiel von uns“ sprach. Holstein war den Gästen nahezu in allen Belangen unterlegen. Der FSV spielte strukturierter, auch individuell stärker und war halt gefährlicher. Nur fünf Punkte aus elf Partien sind für Kiel im Überlebenskampf zu dürftig.