Die politische Personalie der vergangenen Woche war am Montag der überraschende Rücktritt des bisherigen SPD-Generalsekretärs Kevin Kühnert. Zweifellos ein großer Verlust für die deutsche Sozialdemokratie, die ein knappes Jahr vor der kommenden Bundestagswahl ohnehin einen schweren Stand hat. Der auch in Lippstadt durch seinen Auftritt bei der Kundgebung der Gewerkschaften zum Tag de Arbeit am 1. Mai in 2018 bekannte 35-jährige Mann gilt als eines der rhetorisch begabtesten Talente der deutschen Politik. Sein Rückzug aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit hat nicht nur viele in seiner Partei bestürzt. Wichtig ist nun, dass Kevin Kühnert so schnell wie möglich wieder gesund wird. Der vom SPD-Parteivorstand im Berliner Willy-Brandt-Haus zum vorläufigen Nachfolger des Berliners auserkorene Matthias Miersch muss nun die Kampagne der ältesten deutschen Partei für die Bundestagswahl am Sonntag, 28. September, gestalten. Damit hat der 55-jährige Jurist aus Hannover jetzt eine große Herausforderung vor sich.
Wochenrückblick
Kulturpolitik vor Ort
In den letzten Tagen war es wieder die Kulturpolitik, die in Lippstadt viele Gemüter bewegte. Diesmal ging es um die Zukunft des Rathausfestivals während der Sommerferien, das seit 1990 vom Kulturring organisiert wurde. Nach der Aufkündigung des Kulturrings, dies demnächst nicht mehr tun zu wollen, muss nun schnell von den Verantwortlichen in der Politik und Verwaltung eine verlässliche Alternative für den Erhalt der stets gut angenommenen sommerlichen Veranstaltung auf dem Rathausplatz gefunden werden. Überdies wird einmal mehr das Thema „Stadtmuseum und seine mögliche Erweiterung“ aufgegriffen, wenn sich am Donnerstag, 17. Oktober 2024, um 15.00 Uhr die SPD-Arbeitsgemeinschaft der Seniorinnen und Senioren in den Räumen des Palais am Marktplatz trifft. Dort werden die Sozialdemokraten von 60plus auf Brigitte Reich, Vorsitzende des Förderverein des Lippstädter Museums, und Dr. Christine Schönebeck, Museumsleiterin, treffen.
Profit im Fußball
Die zweite Personalmeldung der Woche mit einem größeren Echo in den Medien war die Nachricht über die Zukunft von Jürgen Klopp beim Hersteller eines Brausewasser mit seinem besonderem Steckenpferd für den Profi-Fußball. Dass diese Entscheidung des bislang in Deutschland – speziell bei den Anhängern von Borussia Dortmund – hoch geschätzten Sportwissenschaftlers viele seiner langjährigen Sympathisanten regelrecht vor den Kopf gestoßen hat, überrascht nicht. Denn der umstrittene Bundesligist RB Leipzig, der von dem Konzern aus Österreich unterstützt wird, ist in der Fanszene des Fußballs so verhasst wie kein anderer Klub, weil er seine Geschäftsinteressen über alles andere stellt. Offensichtlich konnte der zuletzt beim FC Liverpool in England ebenso wie zuvor beim BVB erfolgreich tätige Fußballmanager den finanziellen Verlockungen des Getränkeproduzenten nicht widerstehen.
Hans Zaremba