Lippstadt weiterhin in der Regionalliga

Hans Zaremba blickt auf den Spielverein 08

Auch in der Spielzeit 2023/24 kann „Am Bruchbaum“ in Lippstadt wieder Regionalliga-Fußball betrachtet werden. Inzwischen hat der SV Lippstadt 08 den Klassenerhalt geschafft und sich zudem am 31. Spieltag bei angenehmem Frühlingswetter mit dem 1:1 gegen Alemannia Aachen als die klar bestimmende Mannschaft auf dem Spielfeld präsentiert.

Schwarz-Gelbe Choreografie in Lippstadt:
Ein imposantes Bild, was die Abordnung der Aachener den Zuschauerinnen und Zuschauer in der Arena an der Lippe unterbreitete.
Foto: Hans Zaremba

Starke Konkurrenz

Angesichts der starken Konkurrenz in der vierten Liga mit den Traditionsvereinen von Preußen Münster – dem gerade die Rückkehr in die dritte Liga gelungen ist -, Wuppertaler SV, Fortuna Köln, Alemannia Aachen, Rot-Weiß Oberhausen und SG Wattenscheid sowie den zweiten Mannschaften von Borussia Mönchengladbach, FC Schalke 04, Fortuna Düsseldorf und 1. FC Köln ist der Verbleib des SV 08 in der Regionalloge gewiss ein großer Erfolg. Immerhin haben Münster, Wuppertal, Köln, Aachen, Oberhausen und Wattenscheid allesamt schon in der Bundesliga mitgewirkt und wollen so schnell wie möglich ihre Viertklassigkeit abstreifen. Wie schwierig es aber für die einstigen Bundesligavereine ist, wieder höhere Sphären des Fußballs zu erklimmen, belegt die wechselvolle Geschichte von Alemannia Aachen. Der im Dezember 1900 in der Kaiserstadt gegründete Verein muss sich schon seit dem Juli 2013 mit der Regionalliga West abfinden. Eigentlich gehört der deutsche Vizemeister von 1969 als Großstadt-Verein mit knapp 250.000 Einwohnerinnen und Einwohner in die Zweite Liga. Dies ebenso wegen seines Einzugsbereichs über die nationalen Grenzen hinaus und dem legendären Stadion „Tivoli“ mit der Größe für 32.960 Fans. Vielleicht gelingt den Schwarz-Gelben aus der Mittelrhein-Region im nächsten Fußballjahr ein neuer Anlauf für ein Comeback in die bundesweit ausgerichtete dritte Liga.

Erhebliches Engagement

Nun steht dem SV 08 die sechste Regionalliga-Saison in Folge bevor. Eine Vorstellung, die vor fünf Jahren beim zweiten Aufstieg in die vierthöchste Klasse wohl nur bei den kühnsten Beobachtern des Kicker-Sports an der Lippe zu registrieren war. Dieses Ereignis aus dem Frühjahr 2018 des im Sommer 1997 nach jahrelangen Gesprächen aus Borussia Lippstadt und Teutonia Lippstadt fusionierten Spielvereins Lippstadt 08 und speziell seine in den vergangenen Monaten absolvierte beste Regionalliga-Runde in der Vereinsgeschichte dürften den Präsidenten Thilo Altmann und den Sportdirektor Dirk Brökelmann bestärkt haben, ihren eingeschlagenen Weg konsequent fortzusetzen. Was allerdings für den örtlichen Regionalligisten und das erhebliche Engagement im Umfeld des Vereins betrüblich ist, sind die oftmals geringen Zuschauerzahlen in der Spielstätte zwischen dem Evangelischen Krankenhaus und der Golfanlage. Bis zum 30. Spieltag waren es gerade mal 643 im Schnitt. Davon hoben sich am letzten Sonntag die 940 zahlenden Besucherinnen und Besucher – wovon rund 200 aus der Kaiserstadt angereist waren – etwas ab. In den vorherigen Jahren der Regionalliga bis zum Mai 2022 waren es meist die Rot-Weißen aus Essen mit ihrer treuen Gemeinde, die einiges in die Kassen des SV Lippstadt 08 spülten. Durch den letztjährigen Aufstieg der Essener in die dritte Liga ist dieser Magnet für Lippstadt weggefallen. Die an der Wiedenbrücker Straße im abgelaufenen Jahr entfalteten guten Darbietungen sollten auch künftig dem SV 08 ähnliche Zahlen wie beim Besuch der Alemannia aus dem deutschen Grenzdreieck zu Belgien und Holland bringen. Angesichts der eingeschränkten finanziellen Mittel – keine Fernsehgelder, aber zu entlohnende Profis im Kader – sind es die verkauften Eintrittskarten, auf die der SV 08 zwingend angewiesen ist. Jetzt obliegt es dem Lippstädter Verein, sich auf die Saison 2023/24 vorzubereiten. Dazu gehört auch eine glückliche Hand bei der Findung des Aufgebotes seiner Akteure.