Rückblick auf großen BVB-Triumph

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Erinnerungen von Hans Zaremba

Heute vor zehn Jahren – am Samstag, 12. Mai 2012 – und sieben Tage nach der Überreichung der Meisterschale an den Spielführer von Borussia Dortmund, Sebastian Kehl, konnte der BVB-Kapitän nach dem Sieg von 5:2 seiner Equipe über den FC Bayern München im DFB-Pokalfinale von Berlin wiederum eine Trophäe in Empfang nehmen. Damit gelang dem Traditionsclub aus dem Ruhrgebiet der erste Doublesieg in seiner glanzvollen über 102jährigen Geschichte. Diese beiden Erfolge sind eng mit Jürgen Klopp verbunden, der die Schwarz-Gelben vom Sommer 2008 bis in den Mai 2015 als Coach betreute und mit ihn in 2011 und 2012 zwei Meisterschaften und in 2012 auch den DFB-Pokal gewann.

Berlin am Samstag, 12. Mai 2012: Wenige Stunden vor dem Pokalfinale bestimmt bei den „Optimisten“ mit dem Autor dieses Beitrages, Hans Zaremba (Bildmitte), vor der Gedächniskirche die Zuversicht auf einen Doubleerfolg bereits die Atmosphäre.

Zeugen eines großen Erfolges

Die Dortmunder Borussen waren vor einem Jahrzehnt nach den Schalker Knappen, den Münchener Bayern, dem 1. FC Köln und Werder Bremen erst die fünfte deutsche Fußballmannschaft, die im Wettbewerb der Männer das begehrte Doppel in der Meisterschaft und im DFB-Pokal in einer Spielzeit gelang. Zigtausende Anhänger des BVB bevölkerten zum Pokalfinale die deutsche Hauptstadt und verwandelten das Endspiel in ein Heimspiel. Unter ihnen waren auch zehn Lippstädter OPTIMISTEN die das 5:2 von Borussia Dortmund über den FC Bayern München im Olympiastadion und den langen schwarzgelben Tag in Berlin miterlebten. Für den überwiegenden Teil der Lippstädter, die Zeugen des ersten Doublegewinns in der knapp 103jährigen Geschichte ihrer Dortmunder waren, begann der Fußballtag mit seinen vielen Erlebnissen schon am Samstagmorgen um fünf Uhr in der Frühe. Die Fans hatten sich im Vereinslokal „Jathe`s Kegelbahnen“ eingefunden, um in den Bus einzusteigen, der die „Optimisten“ und ihre BVB-Freunde von den „Haarstrang-Heroes“ aus Effeln zum Gipfel der Fußballgiganten aus Dortmund und München bringen sollte.

Treffpunkt an der Gedächniskirche

Aus dem Lippstädter Südwesten steuerte das Gefährt auf die Bundesstraße 55, um nach Wiedenbrück und auf die Autobahn nach Berlin zu gelangen. Schon während der Bustour war viel von der Heiterkeit zu spüren, die während der gesamten 24Stündigen Exkursion die in Schwarzgelb gewandeten BVB-Fans begleiten sollte. Am Berliner Olympiastadion angekommen, strömen die Reisenden aus Lippstadt und Effeln sofort zur Gedächtniskirche, wo der BVB mit seiner Fanbeauftragten aus der Dortmunder Geschäftsstelle, Petra Stüker, sein schwarzgelbes Hauptquartier errichtet hatte. Die Stimmung ist friedlich, auch wenn hier und da Böller knallen und Rauchpulver gezündet wird.

Tafeln mit Kartenwünsche

Am Ku`damm mischen sich mehr und mehr auch Bayern-Fans in die Kulisse. Doch schnell wird klar: Berlin ist an diesem Samstag eine schwarzgelbe Hochburg, wo die Roten des Vizemeisters von der Isar zu einer verschwindenden Minderheit geraten und in immer größer werdenden der Masse der BVB-Hemden kaum noch erkennbar sind. Viele zeigen Tafeln mit Kartenwünschen. Die stolze Summe von 200 Euro muss auf dem Schwarzmarkt schon gezahlt werden, um noch in der ehrwürdigen Arena auf dem olympischen Feld dabei sein zu können. Manche der Freunde von Borussia Dortmund zahlen diesen Preis bereitwillig.

Tafeln mit Kartenwünsche

Am Ku`damm mischen sich mehr und mehr auch Bayern-Fans in die Kulisse. Doch schnell wird klar: Berlin ist an diesem Samstag eine schwarzgelbe Hochburg, wo die Roten des Vizemeisters von der Isar zu einer verschwindenden Minderheit geraten und in immer größer werdenden der Masse der BVB-Hemden kaum noch erkennbar sind. Viele zeigen Tafeln mit Kartenwünschen. Die stolze Summe von 200 Euro muss auf dem Schwarzmarkt schon gezahlt werden, um noch in der ehrwürdigen Arena auf dem olympischen Feld dabei sein zu können. Manche der Freunde von Borussia Dortmund zahlen diesen Preis bereitwillig.

Schwarz-Gelbe Ausgelassenheit

Die BVB-Fans werden nicht müde, in meisterlicher Ausgelassenheit ihr neues Lieblingslied zu singen: „Ay, ay, ay, ay, FC Bayern München! Wir singen und tanzen auf jedem Fußballplatz! Ein Schuss, kein Tor – die Bayern! DIE BAYERN!“ Eine Art von Verspottung des vier Mal in Folge geschlagenen Gegners. Dass im Pokalendspiel der fünfte Sieg folgt, bezweifelt von den Sangesbrüdern niemand. Auch ums Olympiastadion geben die Fans der Dortmunder nicht nur farblich den Ton an. Die Waldbühne füllt sich ab 17 Uhr ausschließlich für 18 000 Borussen. Im Stadion dasselbe Bild wie in der Stadt: alles gelb.

Siegerehrung und Ehrenrunde

Den Bayern gehört allein ihre Kurve, ansonsten überwiegen die Borussen, die das rasche 1:0 noch ungläubig zurückhaltend bejubeln, beim 2:1 und spätestens beim vorentscheidenden 3:1 noch vor der Pause richtig ausflippen. Der fünfte Streich gegen die Bayern („DIE BAYERN!“). Das 4:1 fällt, und das Lied ist wieder da. Es dröhnt durchs Stadion: „Ein Schuss, kein Tor – die Bayern! Die BAYERN!“ So stimmgewaltig haben die Münchener ihr Team kein einziges Mal angefeuert. Das 5:2 ist der Auftakt zum großen Jubel der Massen. Was folgt sind die Bilder der Siegerehrung und die Ehrenrunde der Mannschaft von Jürgen Klopp, während sich die Münchener Fans schnell in die Berliner Restaurants verziehen.

Rückfahrt nach Lippstadt

Noch kurz vor Mitternacht treten die Lippstädter und Effelner mit ihrem Omnibus die Rückreise an. Viele der BVB-Freunde schlafen während der Heimfahrt ein und erleben alles noch einmal im Traum: Meisterschale und Pott in BVB-Hand. Kurzum: Ein Tag, den alle Berlin-Fahrer nicht vergessen werden.