Bundesligakommentar

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Bayern gewinnt, Dortmund verliert


Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Während München im Vergleich mit Freiburg ein 2:1 einheimsen und seine führende Position ausbauen konnte, musste sich Dortmund in Leipzig mit 1:2 geschlagen geben. Damit liegt der BVB nun schon vier Punkte hinter den Bayern, die Breisgauer bleiben trotz ihrer Niederlage in Fröttmaning weiter auf dem dritten Rang. Wichtig für ein Bestehen im Abstiegskampf waren die Dreier der Clubs aus Westfalen, VfL Bochum gegen die TSG 1899 Hoffenheim (2:0) und Arminia Bielefeld beim VfB Stuttgart (1:0). Kaum noch Hoffnung auf den Klassenerhalt dürfte der Aufsteiger Greuther Fürth haben. Das 1:2 im Match mit Frankfurt zementiert seine düstere Lage. Mit einem Punkt und einer negativen Tordifferenz von 28 ist er das Liga-Schlusslicht.

Auffassungen von Christian Streich sind zu hervorzuheben: Das meint der Chronist der Lippstädter BVB-Freunde, Hans Zaremba, in seiner wöchentlichen Bundesligakolumnen nach dem Auftritt des Freiburger Trainers im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF nach dem Spiel der Breisgauer in München.

Freiburg

Obwohl die Auswahl von Christian Streich beim Rekordmeister ihre erste Schlappe in der aktuellen Bundesligasaison hinnehmen musste, kann sie diesen Vergleich als gelungene Darbietung werten. Die Schwarzwälder spielten richtig gut, wesentlich besser als die meisten anderen Teams, die in dieser Spielzeit in der Arena des Branchenführers aufgelaufen sind. Statt lockerer Kicker-Kunst mussten die Bayern alles zeigen, um ihre Vormachtstellung im Oberhaus zu behaupten und die Elf von der Dreisam zu besiegen. Ansehnlich war nach der Begegnung in München der Auftritt des Freiburger Coachs im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF, als er sich einmal mehr als Gegner von Großinvestoren im Fußball positionierte und deutlich seine klare Meinung vertrat: „Vereine sollten nicht Privatpersonen gehören, sondern den Menschen, die den Verein lieben.“ Eine Auffassung, die rundweg zu unterstreichen ist. Sein Bekenntnis als „ein überzeugter Befürworter der Impfung“ war ebenso nachdrücklich. Der gelernte Industriekaufmann hat sich wiederholt als wohltuender Sachverwalter einer Sportart präsentiert, die durch ihre fortschreitende Kommerzialisierung erhebliche Schäden erlitten hat. Öffentliche Erklärungen von Christian Streich erlangen stets ein hohes Interesse.

Dortmund

Was bereits an dieser Stelle bereits vor Wochen vermutet wurde, hat sich nach dem elften Spieltag bewahrheitet. Die Borussia wird es schwer haben, dem Titelverteidiger über die gesamte Zeit in der 58. Auflage der Bundesliga ernsthaft Paroli zu bieten. Es war ein verdienter Sieg der Leipziger, was auch die eingefleischten Fans der Lippstädter „Optimisten“ einräumen müssen. Fazit: Die BVB-Abwehr ist für die Bundesliga nicht tauglich. Auffallend war nach Spiel in Leipzig die Kritik des Spielführers der Dortmunder, Marco Reus, zur taktischen Ausrichtung seines Übungsleiters Marco Rose. Die etwas ungehaltene Art des BVB-Kapitäns spiegelt durchaus wider, wie sie sich die Schwarz-Gelben gerade fühlen.

Bochum

Der Sieg von Bochum gegen Hoffenheim hatte kuriose Formen: Ein vom Torwart Manuel Riemann meterhoch verschossener Elfmeter und eine Bude des Stürmers Milos Pantovic mit einem Schuss aus der eigenen Spielhälfte. Das Resultat bestätigt, dass der VfL an der Castroper Straße eine Macht ist. Dort blieb Bochum nun zum vierten Mal im fünften Heimspiel ohne Gegentor. Eine Bilanz, auf die der Nachbar aus Dortmund begehrlich schaut.

Bielefeld

„Wir sind natürlich extrem happy. Das spielt eine Menge mit an positiven Emotionen – sei es Erleichterung, sei es Glück. Ich finde, dass die Mannschaft eine richtig tolle Leistung gebracht hat“, befand der Bielefelder Coach Frank Kramer nach dem ersten Sieg der Männer aus der Leineweberstadt in der aktuellen Ligaspielzeit. Der Erfolg am Neckar war ein Heilmittel für den 49-Jährigen, an dem der heftige Verriss aus den Fankreisen der Arminia nach der zuvor ertragenen Heim-Pleite gegen Mainz nicht ohne Spuren vorbeigegangen war.

Köln

Es war für den einstigen Köpenicker Profifußballer Steffen Baumgart ein spezielles Duell, das er als Effzeh-Betreuer beim 2:2 gegen die Gäste von Union Berlin zu bestehen hatte. Übrigens: Die Domstädter brauchten fünf Anläufe, um erstmals nicht gegen die Eisernen zu verlieren. Ein Erfolg, auf den der Mann mit der Schiebermütze besonders stolz sein kann.