Ausgabe 2/2019

Einwurrf

Die verpasste neunte Meisterschaft

Kommentierender Rückblick auf die Bundesligasaison 2018/19

Zum Zeitpunkt, wo dieser kommentierende Rückblick entstanden ist, waren noch zwei Spieltage in der Bundesligasaison 2018/19 auszutragen und die Titelvergabe in 2019 noch nicht endgültig entschieden. Doch nach 32 Durchgängen spricht viel für einen erneuten Gewinn der Schale – den siebten in Folge – für den FC Bayern aus München. Gewiss ein beachtlicher Erfolg des Branchenführers aus dem Süden von Deutschland.

Reife hat gefehlt

Dabei wäre es in dieser Saison für den BVB 09 angesichts der im Herbst bei den Bayern aufgetretenen Schwäche, relativ einfach gewesen, die neunte Meisterschaft in seiner Geschichte zu gewinnen. Etliches deutete in der Hinrunde auf eine Zeitenwende im deutschen Fußball hin, als die Borussia mit einem Vorsprung von neun Punkten vor dem Titelverteidiger lag und bei den Bossen an der Säbener Straße in München die Unruhe groß wurde. Doch offenkundig war die neu formierte Dortmunder Mannschaft in 2018/19 noch nicht für eine Ablösung des Rekordmeisters von der Isar reif. Es waren zweifellos nicht nur Ereignisse von München – wo die Borussen am 6. April beim FC Bayern mit 0:5 untergingen – und aus dem Ruhrderby – mit der Schlappe von 2:4 gegen den Rivalen aus Gelsenkirchen am 27. April -, durch die Borussia Dortmund der angestrebte Titel in 2019 verloren ging, sondern die vielen dürftigen Resultate aus den Spielen mit den vermeintlich schwächeren Vereinen aus dem unteren Tabellendrittel führten am Ende zum Scheitern im Titelrennen.

Name der BVB-Freunde an der Lippe ist zugleich ihr Programm: Obwohl in 2019 für den BVB das Titelrennen vorbei sein dürfte, haben Nicole Räker, Oliver Weiß, Martin Schulz und Marion Beck ihren Optimismus nicht verloren. Zuversichtlich blicken sie bereits jetzt in neue Spielzeit im August. Archiv-Foto: BVB-Fanclub Lippstadt e.V.

Dank an den BVB

Die Schwachstellen des BVB in der jetzt zu Ende gehenden Saison wurden auch mit dem Ausscheiden aus der europäischen Königsklasse gegen Tottenham Hotspurs und durch seine Pleite im einstigen Westfalenstadion im deutschen Vereinspokal gegen Werder Bremen offenbart. Wer in einem Pokalmatch vor heimischem Publikum in der Verlängerung zweimal in Führung liegt, darf es nicht mehr zum Elfmeterschießen kommen lassen. In einem solchen Duell kann man nur schwer bestehen. Spätestens nach dieser Erfahrung war es mit der Beschwingtheit bei Dortmund vorbei, mit der die Borussia in der Hinrunde nicht nur die eigenen Fans – und auch die OPTIMISTEN in Lippstadt -, sondern auch viele andere Fußballfreunde in Deutschland und darüber hinaus begeistert hat. Der Crew von Trainer Lucien Favre gebührt gleichwohl ein Dank für eine Reihe von schönen Nachmittagen und Abenden. Bekanntlich verbindet der Name der OPTIMISTEN stets Zuversicht. Mit ihr werden die Anhänger von Borussia Dortmund nach der Sommerpause in die neue Saison starten.

Hans Zaremba