Das Derby bereits fest im Blick

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Wenn dieser Bundesligakommentar in LaS erscheint, verfolgen bereits viele der heimischen Fans der westfälischen Bundesligavereine aus Gelsenkirchen und Dortmund das Revierderby zwischen den von ihnen geschätzten Clubs. Während sich in der letzten Spielzeit die Königsblauen und Schwarzgelben noch auf Augenhöhe begegneten, haben sich in der aktuellen Saison die Bedingungen durch die Erfolge von Borussia Dortmund und die bislang dürftigen Resultate des FC Schalke 04 deutlich verändert: Klarer Favorit des Ruhrklassikers in der Arena auf dem Berger Feld von Erle, wo die Schalker ihre Heimpartien austragen, ist der Dortmunder BVB 09.

Für ihn ist Borussia Dortmund beim Derby gegen den FC Schalke 04 der Favorit: Der Chronist der Lippstädter BVB-Fanclubs, Hans Zaremba, blickt nach der Analyse des 13. Spieltages bereits auf den Ruhrklassiker am kommenden Samstag, 8. Dezember, der auf dem Berger Feld von Erle stattfindet.

Dortmund

An dieser für den Beobachter augenfälligen Ausgangsposition vor dem westfälischen Duell hat auch das nach der Papierform schwache 2:0 von Borussia Dortmund gegen den SC Freiburg nicht gerüttelt. Obwohl die Anhänger des Tabellenführers – mit ihnen auch die mit einem Omnibus aus Lippstadt angereisten „Optimisten“ – im einstigen Westfalenstadion weitaus mehrere Tore der von Lucien Favre aufgebotenen Crew erwartet hatten, haben die Borussen nach dem mühsamen 2:1 in Mainz, dem enttäuschenden 0:0 in der Champions League gegen den FC Brügge nun im Match mit den Schwarzwäldern das dritte Spiel mit einem zumindest hinreichenden Ergebnis abgeschlossen. Auffallend war beim mit 81.365 Zuschauern ausverkauften Treffen der „stumme“ Protest der Anhänger auf der Südtribüne gegen die verabscheuten Montags-Termine. Obwohl die DFL (Deutsche Fußball Liga) längst verfügt hat, ab der Saison 2021/2022 am Montag keine Begegnungen mehr anzusetzen, hat sich der Frust der Fußballfreunde gegen die Zersplitterung der Spieltage immer noch nicht gelegt. Auch in etlichen anderen Stadien waren parallel entsprechende Rüffel zu registrieren.

Gelsenkirchen

Weniger zufrieden können die Knappen mit ihrer Zwischenbilanz vor dem Vergleich mit dem Nachbarn aus dem Pott sein. Ein elfter Rang nach 13 Spieltagen mit schlappen 14 Punkten sind keinesfalls mit den hohen Erwartungen am Schalker Markt und des umtriebigen Bosses des Aufsichtsrates des Gelsenkirchener Traditionsvereins, Clemens Tönnies aus Rheda-Wiedenbrück, in Einklang zu bringen. Auch in dem chancenreichen Spiel beim Dorfclub Hoffenheim konnten die Männer des Vorstadtclubs zum Ärger ihrer großen Sympathisanten-Schar in der Region mit den Gemeinschaften in Lippstadt („Graf Bernhard“) und Wadersloh („Füchse“) keine durchschlagenden Akzente setzen. Am Ende wurde dieser Wettkampf durch zwei umstrittene Elfmeter und eine schwache Schiedsrichter-Leistung entschieden.

München

Nach drei sieglosen Spielen in der Bundesliga holte München ein wichtiges 2:1 in Bremen. Ob damit bereits die von den Vorleuten der Bayern, Präsident Ulrich Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummennige, erhoffte Aufholjagd eingesetzt hat, erscheint nach dem knappen Dreier des Rekordmeisters an der Weser zweifelhaft. Zwar zeigte das vom angezählten Coach Niko Kovac formierte Team einige Fortschritte, doch der Branchenführer traf mit dem SV Werder auf ein gegenwärtig sportliches Leichtgewicht. Denn die Grünweißen konnten aus den vergangenen fünf Begegnungen lediglich einen matten Punkt einheimsen.

Mönchengladbach

Die Gladbacher bleiben vorerst Zweiter. Aber nach ihrer Niederlage in Leipzig (0:2) ist ihr Rückstand auf den Namensvetter aus Dortmund auf sieben Punkte angewachsen. Die bislang gute Bilanz der Mönche hat damit einen Dämpfer bekommen. Insgesamt sammelten die Niederrheiner in der aktuellen Ligaauflage acht Siege, zwei Remis und drei Niederlagen ein. Spannung verspricht schon jetzt der am Freitag vor Weihnachten anstehende Vergleich der Borussen aus Gladbach und Dortmund im schwarzgelben Stadion an der Strobelallee.