Frühes Ende für den Titelverteidiger

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Als im Mai diesen Jahres die Sportgemeinde Eintracht (SGE) aus Frankfurt als absoluter Außenseiter den großen Favoriten FC Bayern München mit 3:1 im Endspiel von Berlin um den DFB-Pokal besiegte, war dies eine faustdicke Überraschung. Ebenso hat jetzt das Ausscheiden der Hessen zum Auftakt der ersten Hauptrunde 2018/19 mit der 1:2-Schlappe beim SSV Ulm 1846 die gesamte Fußballszene verblüfft.

Viele Spitzenclubs taten sich schwer: Mit seinem Pokalkommentar betrachtet der Chronist der Lippstädter BVB-Freunde, Hans Zaremba, die Leistungen der Bundesligavereine aus Frankfurt, München, Gelsenkirchen und Dortmund sowie des Zweitligisten aus Paderborn.

Glücklose Frankfurter

Auf die heftige Niederlage im Supercup-Match mit dem FC Bayern München (0:5) folgte eine knappe Woche später nun das vorzeitige Ende im deutschen Fußballpokal. Womöglich steht den Männern vom Main nach dem Wechsel ihres Trainers Niko Kovac zum Rekordmeister an der Isar noch eine schwere Saison bevor. In Ulm hatten die Riederwälder zwar ihre Möglichkeiten, trafen aber lediglich das Aluminium und aus der Abseitsposition. Die regulären Buden gelangen dem Viertligisten, der Anschlusstreffer der SGE kam zu spät. Damit war die erste große Sensation in der noch jungen Fußball-Spielzeit 2018/19 perfekt.

Glanzlose Schalker

Der FC Schalke 04 ist mit fünf Pokalsiegen nach dem FC Bayern München (19 Titel) und Werder Bremen (sechs) der erfolgreichste Verein in der langen Historie des DFB-Cups. Zum Auftakt des aktuellen Wettbewerbs gewann der Vizemeister beim Regionalligisten FC Schweinfurt 2:0 (1:0). Doch es war ein zähes Spiel der Knappen, die mit einer glanzlosen Leistung gegen den Vierligisten die zweite Pokal-Runde erreichte. Die hohen Erwartungen der vielen treuen Fans der Königsblauen in der Region – von den „Füchsen“ in Wadersloh bis zur Gemeinschaft „Graf Bernhard“ in Lippstadt – dürften wohl kaum erfüllt worden sein.

Ideenlose Münchener

Der DFB-Pokal lässt nicht selten krasse Außenseiter häufig über sich hinauswachsen. So auch den SV Drochtersen/Assel. Der Klub aus der Regionalliga Nord – eine Spielklasse der im heimischen Westen auch der SV Lippstadt 08 angehört – hatte in der ersten Runde den übermächtigen FC Bayern München zu Gast. Gegen den Rekordpokalsieger hielten die Niedersachsen nach 45 Minuten durchaus verdient ein 0:0-Zwischenergebnis, vergaben jedoch selbst die große Chance aufs 1:0 – und mussten doch am Ende ein ärgerliches 0:1 einstecken. Ein weitestgehend ideenloser FC Bayern München kam nur durch den erst in der 81. Minute erzielten Treffer von Robert Lewandowski zum wenig schmeichelhaften Sieg.

Pöhlende Dortmunder

Für den neuen Dortmunder Coach Lucien Favre war sein erstes Pflichtspiel beim BVB eine echte Herausforderung und für die Anhänger der Dortmunder – auch für die Lippstädter „Optimisten“ – war das Match im altehrwürdigen Sportpark Ronhof in Fürth ein Thriller Lediglich durch die späten Tore von Axel Witsel in der 90. Minute und Marco Reus in der 120. Minute schrammten die Schwarz-Gelben am Montagabend beim Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth an einer Blamage vorbei. Die Borussia enttäuschte über weite Strecken des Spiels. Es fehlte ihr häufig Genauigkeit und vor allem eine Sturmspitze. Verzweifelt pöhlten die Dortmunder zeitweise einen Ball nach dem anderen in den Strafraum der Kleeblätter.

Erfolgreiche Paderborner

Auch der SC Paderborn 07 konnte sich zum Auftakt der Pokalhauptrunde 2018/19 mit einem 2:1 gegen den FC Ingolstadt durchsetzen. Dem Sieg verdanken die Schwarz-Blauen einem Doppelpack ihres im benachbarten Rietberg-Bokel aufgewachsenen und zum Beginn dieser Saison aus England an die Pader zurückgekehrten Innenverteidigers Uwe Hünemeier. Im reinen Zweitliga-Duell waren sich beide Mannschaften von Anfang an ebenbürtig. Allerdings waren Torchancen in dem Spiel in der Universitätsstadt über weite Strecken Mangelware.