Jubel in Frankreich, Sorgen bei den Anderen

WM-Anmerkungen von Hans Zaremba

Das 4:2 von Frankreich gegen Kroatien im Finale um die Fußballweltmeisterschaft hat zweifellos viel Freude bei den Fans der Grande Nation bewirkt. Zugleich hat der Triumph von Frankreich bei den Konkurrenten auch Sorgen vor einer lange bleibenden Dominanz der Les Bleus ausgelöst. Doch die Geschichte nach den vorherigen Turnieren belegt, dass großer Ruhm relativ schnell verblassen kann. Das hat gerade auch die Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) erlebt.

Von übertriebenen Huldigungen bis unverhüllte Ambitionen: Dies stellte der Chronist des Lippstädter BVB-Fanclubs, Hans Zaremba, in seinen WM-Anmerkungen nach dem Finale von Moskau heraus..

Übertriebene Huldigungen

Auffallend ist, dass seit 1962 – wo Brasilien in Chile seinen 1958 in Schweden geholten Titel verteidigte – keine Mannschaft mehr in der Lage war, einen WM-Triumph unmittelbar zu wiederholen. Auch den Männern aus Deutschland gelang nach ihren einstigen Siegen in 1954, 1974, 1990 und dem vorerst letzten Erfolg in 2014 kein direkter Titeltriumph. Von daher erscheinen manche Huldigungen für die französische Equipe in der internationalen Presse zum Teil übertrieben. Insbesondere jene, die nun von einer langwährenden Übermacht Frankreichs im Weltfußball schreiben. Dabei soll an dieser Stelle die Leistung von Frankreich auf dem Turnier in Russland keinesfalls geschmälert werden. Manche heimische Fußballfreunde an der Lippe und Umgebung haben noch die gedankenlose Äußerung des ehemaligen Teamchefs Franz Beckenbauer aus dem Sommer 1990 in Erinnerung, wo er nach der dritten WM-Stern für den DFB meinte: ‚Die deutsche Mannschaft wird sehr schwer zu schlagen sein‘. Das schmachvolle Ausscheiden in den USA im Jahr 1994 zeigte jedoch unverschleiert die Realität auf. Es sollte nach dem WM-Sieg von Rom am Sonntag, 8. Juli 1990 – wo Deutschland mit 1:0 Argentinien bezwang – immerhin 24 Jahre dauern, bis die deutsche Nationalelf am Sonntag 13. Juli 2014, in Rio erneut mit einem 1:0 gegen Argentinien wieder den Weltpokal einheimsen konnte. Zu würdigen ist hier aber auch das Vordringen von Kroatien bis ins Endspiel. Es waren zuvor nur wenige Betrachter, die der Crew vom Balkan diesen Weg zutrauten. Das Aufgebot mit dem wohl besten Einzelakteur der WM 2018, Luka Modri&#263