Bremen und Köln in großen Nöten

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Offensichtlich hat die Verpflichtung von Jupp Heynckes beim FC Bayern München neue Kräfte freigesetzt. Es ist schon erstaunlich, wie der Titelverteidiger nach dem Wechsel seines Übungsleiters den SC Freiburg mit 5:0 bezwungen hat. Während der bislang enttäuschende Rekordmeister von der Isar nun wieder den Blick nach oben richten kann, musste der Tabellenführer aus Dortmund gegen die Emporkömmlinge aus Leipzig vor eigener Kulisse mit dem 2:3 eine schmerzliche Niederlage hinnehmen.

Für ihn befinden sich Bremen und Köln in großen Nöten:Der Chronist der Lippstädter BVB-Freunde, Hans Zaremba, blickt auf das Spiel um den Klassenerhalt von Bremen und Köln am Sonntagnachmittag.

München

Zweifellos muss es auf der Brücke bei den erfolgsverwöhnten Münchenern kritische Dispute gegeben haben. Sonst hätten die Bosse an der Säbener Straße nicht so frühzeitig in der Saison die Notbremse gezogen und für den von ihnen geschassten italienischen Coach Carlo Ancelotti einem bereits seit vier Jahren im Ruhestand weilenden Übungsleiter reaktiviert. Bei aller verständlicher Euphorie über die erneute Rückholung von Jupp Heynckes möchte man den Fans des Branchenführers nach dem Dreier gegen die Breisgauer aber sagen: Es war nur Freiburg. Die wirklich schweren Aufgaben stehen dem 72jährigem bei den Bayern noch bevor. Am Mittwoch, 25. Oktober im DFB-Pokal in Leipzig, drei Tage später vor heimischen Publikum in der Meisterschaft wieder gegen die Sachsen und am Samstag, 4. November, beim Liga-Duell im einstigen Westfalenstadion in Dortmund.

Dortmund

Wie diffizil es ist, gegen Leipzig zu bestehen, mussten am achten Spieltag die Schwarzgelben hinnehmen. 41 Bundesligaspiele hatte die Borussia in ihrer Arena nicht mehr verloren. Doch die von Ralph Hasenhüttl formierten Männer legten mit beindruckendem Pressing die Schwachstellen in der Spielanlage des Spitzenreiters offen und sackten die drei Punkte ein. Die wiederum von etlichen Lippstädter „Optimisten“ unterstützten und von Peter Bosz aufgebotenen Kicker schafften es auch nicht, in der für sie besseren zweiten Halbzeit die Gäste zu bezwingen. Dabei hatten die Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang und Andrey Yarmolenko noch in der Nachspielzeit Chancen, den BVB-Heimnimbus zu erhalten.

Gelsenkirchen

Nach drei sieglosen Auftritten in Folge konnten die treuen Fans der Knappen in der Region und bei den „Füchsen“ in Wadersloh mal wieder jubeln. Das 2:0 der Westfalen in Berlin brachte sie wieder näher an die Spitze heran und hat ihre Träume von einer Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb in der Spielzeit nach dem WM-Turnier 2018 neu belebt.

Hamburg

Obwohl der HSV beim FSV Mainz 05 zur Freude seiner Gefolgsleute aus der Lippstädter SPD, Christine Goussis und Karl-Heinz Tiemann, seine Torflaute nach über 450 Minuten beenden konnte, hält die Negativserie der Rothosen weiter an. Das 2:3 im Rhein-Main-Gebiet war für sie ein abermaliger herber Rückschlag, sich aus dem Souterrain zu befreien.

Bremen

Noch bitterer sieht es für den Rivalen von der Weser aus. Mit vier Punkten hat es Werder schwer, die Konkurrenz im Blick zu halten. Viel hängt für die Rautenträger aus Bremen nun davon ab, wie sie am Sonntagmittag im Abstiegsduell bei den Geißböcken in Köln bestehen.

Köln

Auch diese haben jetzt beim VfB Stuttgart (1:2) von neuem eine Abfuhr kassiert. Langsam aber sicher können sich die Effzeh-Fans aus Bad Waldliesborn, Karl-Heinz Rickmann, und dem Süden der Kernstadt, Willi Budde auf einen langen Überlebenskampf ihrer Domstädter einstellen. Für den Meister der ersten Bundesligaspielzeit (1963/64) nimmt die Gefahr des sechsten Abstiegs innerhalb von 20 Jahren von Wochenende zu Wochenende deutlich zu.