BVB bleibt an der Spitze

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Auch am sechsten Spieltag der noch jungen Bundesligasaison schaffte es der Titelverteidiger aus München nicht, die Spitze im Fußballoberhaus zu erklimmen. Durch sein überraschendes Unentschieden gegen den VfL Wolfsburg (2:2) fiel der Favorit sogar auf den dritten Rang zurück und hat nunmehr schon einen Rückstand von drei Punkten zum Konkurrenten aus Dortmund. Schwierig bleibt die Lage für den 1. FC Köln, der trotz seines torlosen Remis in Hannover weiter das Schlusslicht bildet.

Erwartet einen spannenden Titelkampf in 2018: Der Chronist der Lippstädter BVB-Freunde, Hans Zaremba, analysiert in seinem Bundesligakommentar die Lage an der Tabellenspitze..

Dortmund

Das überzeugende 6:1 der Dortmunder im Duell mit dem Namensvetter aus Mönchengladbach hat in der großen Gemeinde des BVB 09 und bei den „Optimisten“ in Lippstadt zweifellos viele Erwartungen auf eine mögliche neunte Meisterschaft für die Schwarzgelben geweckt. Die bislang eingesackten 16 Punkte und das brillante Torverhältnis von 19:1 in nur sechs Spielen, das doppelt so gut ist wie das der Bayern, des von Peter Bosz betreuten Teams sind Hinweise auf einen spannenden Kampf um die Titelvergabe in 2017.

München

Dagegen verpasste der deutsche Serienmeister am Tag zuvor beim 2:2 (2:0) gegen einen lange harmlosen VfL Wolfsburg einen schon sicher geglaubten Heimsieg. Wiederholter Ärger beim Branchenführer scheint angesichts des bisherigen Verlaufs in der Bundesliga nicht ausgeschlossen zu sein. Im Gegensatz dazu konnte der neue Übungsleiter der Wölfe, Martin Schmidt, nach dem Spiel an der Isar auf eine erfüllte Arbeitswoche blicken. Am Montag noch arbeitslos, am Dienstag bei der Partie des VfL gegen den SV Werder Bremen (1:1) schon auf der Bank und am Freitag bereits beim Auftritt seines Teams gegen den Titelverteidiger in Fröttmaning. Vier Tage im Job, zwei Bundesligaspiele, das haben nicht viele aufzuweisen.

Schalke

Die Knappen, erstmals seit Jahren ohne die gleichzeitige Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb, hatten gehofft, endlich wieder in die nationale Spitze aufzusteigen. Doch ihre treue Anhängerschaft in der Region und bei den Wadersloher „Füchsen“ muss feststellen, dass ein derartiger königsblauer Lichtblick am Schalker Markt bisher noch nicht zu erkennen ist. Die Schlappe des Vorstadtvereins aus dem Revier in Hoffenheim (0:2) hat dies bestätigt.

Hamburg

Enttäuschung auf der ganzen Linie bestimmte am Sonntagabend auch die Situation bei den Rothosen, die in Leverkusen mit 0:3 ihre vierte Niederlage in Serie kassierten. Der Auftritt der Hamburger im Rheinland offenbarte einmal mehr, welche Schwierigkeiten die Hanseaten im Herausspielen von Torchancen haben. Damit befindet sich das einzige in der Bundesliga verbliebene Gründungsmitglied von 1963 wieder auf dem Weg in die Abstiegszone. Eine Konstellation, die den Rautenträgern von Alster und Elbe aus den Spielzeiten im vergangenen Jahrzehnt und HSV-Sympathisanten nicht unbekannt ist. Ausgerechnet jetzt steht dem Dino das Nordderby gegen den langjährigen Kontrahenten aus Bremen bevor. Auch die Rautenträger von der Weser befinden sich mit ihren drei Punkten und negativen Trefferausbeute von 3:7 aus den ersten sechs Spielen gleichfalls im Überlebenskampf.

Köln

Nach fünf aufeinanderfolgenden Pleiten zum Beginn der 55. Auflage der Bundesliga konnte der Effzeh aus Köln am Sonntagnachmittag in Hannover seinen ersten Punkt erkämpfen. Dank des Unentschieden an der Leine (0:0) entging die von Peter Stöger formierte Mannschaft dem schlechtesten Saisonstart in der Ligageschichte. Den erwischte der rheinische Rivale aus Düsseldorf in 1991/92, der damals seine ersten sechs Partien verlor. Doch die rote Laterne tragen derzeit bei nur einem Zähler und einem desolaten Torverhältnis von 1:13 die Domstädter, die nun am Sonntagabend den Vizemeister aus Leipzig erwarten.