Kopflose Schalker, torhungrige Dortmunder

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Auch nach dem vierten Spieltag gibt es an der Spitze keine Veränderung: Mit 12 Punkten und 14:1 Toren führt Bayern München weiterhin überlegen die Bundesliga an. Die Überraschung ist der 1. FC Köln, der auch bei den Königsblauen mit 3:1 zum Sieg kam und nun auf dem zweiten Rang liegt, gefolgt von den torhungrigen Dortmundern.

Beobachtete kopflose Königsblauen und torhungrige Schwarzgelbe: Dies ist eine Bewertung des Chronisten der Lippstädter OPTIMISTEN, Hans Zaremba, in seinem Bundesligakommentar nach dem vierten Spieltag.

Gelsenkirchen

Während der Sportdirektor der Domstädter, Jörg Schmadtke, nach dem Dreier recht zufrieden in die Mikrophone sprach, war für das neue Chef-Duo am Schalker Markt, Sportvorstand Christian Heidel und Übungsleiter Markus Weinzierl, die vierte Niederlage in Folge eine bittere Enttäuschung. Dabei sollte doch nach den unrühmlichen Trennungen von Horst Heldt und André Breitenreiter beim Vorstadtverein alles besser werden. Das klägliche Ergebnis für den Revierclub und seine große Fangemeinschaft im Land und bei den Wadersloher „Füchsen“ ist nun der schlechteste Saisonstart der Blauen seit 31 Jahren. Das wird den allmächtigen Aufsichtsratschefs Clemens Tönnies aus Rheda-Wiedenbrück kaum erheitert haben, indessen dürfte der Bad Waldliesborner Köln-Freund Karl-Heinz Rickmann das aktuelle Tabellenbild wohl noch lange an seiner häuslichen Pinnwand aufbewahren.

Dortmund

Nach den zwei phantastischen 6:0-Kantersiegen im Champions-League-Spiel in Warschau und in der Bundesliga vor eigenem Publikum gegen Darmstadt konnte Borussia Dortmund am Dienstag auch bei den Wölfen am Mittellandkanal mit 5:1 wiederum einen Triumph verbuchen. 17 Tore aus den letzten drei Pflichtspielen waren zweifellos ganz nach dem Geschmack der vielen BVB-Fans in der Region und bei den Lippstädter „Optimisten“. Somit erwarteten sie auch am Freitag gegen Freiburg einen klaren Erfolg. Bei Redaktionsschluss war jedoch das Match im einstigen Dortmunder Westfalenstadion noch nicht abgepfiffen.

München

Mit dem FC Bayern und Hertha BSC trafen sich am Mittwochabend zwei Mannschaften, die vor dem Anstoß in Fröttmaning noch ohne jeglichen Punktverlust waren. Ein echtes Spitzenspiel, das dann allerdings recht einseitig verlief. Die Münchner boten Einbahnstraßenfußball und setzten sich am Ende verdient mit 3:0 durch. Von den Berlinern kam hingegen kaum Gegenwehr. In der Defensive liefen die Hauptstädter meist nur ihrem Gegner hinterher, in der Offensive konnten sie beim Rekordmeister kaum Impulse setzen.

Hamburg

Nach nur vier Spielen und ohne Sieg steckt der Hamburger SV schon wieder in einer handfesten Krise. Zu allem Überfluss kommt nun für die Hanseaten mit den Bayern auch noch ein vermeintlich unschlagbarer Gegner in den Volkspark. Keine guten Aussichten für den Trainer der Rothosen, Bruno Labbadia, der mal wieder um seinen Job bangen muss. Diese bittere Erfahrung mussten in den vergangenen Jahren unzählige seiner Vorgänger erleben, auch er selbst bei seinem ersten Engagement an Elbe und Alster, wo ihm drei Spieltage vor dem Abschluss der Bundesligaspielzeit 2009/2010 die Suspendierung ereilte.

Leipzig

Durch ein 1:1 gegen Mönchengladbach bleibt der von einem Brausefabrikanten geförderte Aufsteiger RB Leipzig nach vier Spielen weiter ungeschlagen und hat bereits acht Punkte auf seinem Konto. Das Team der Sachsen von Ralph Hasenhüttl muss nun am Sonntagnachmittag beim bisher überzeugenden 1. FC Köln auflaufen. Durchaus interessant.

Bremen

Das Schlusslicht bleibt SV Werder, auch der Trainerwechsel bewirkte wenig. Gegen Mainz gab es mit dem 1:2 wieder eine böse Schlappe. Bremen hat offenkundig große Probleme.