Dreier für Dortmund und Schalke

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Die westfälischen Vereine aus Dortmund und Gelsenkirchen holten am 19. Spieltag mit ihren Siegen von 2:0 gegen die Aufsteiger aus Ingolstadt und Darmstadt jeweils wichtige Punkte für eine Qualifikation für die Europäischen Wettbewerbe 2016/17. Doch die Dreier der Ligisten aus dem Ruhrpott waren lediglich glanzlose Arbeitssiege.

War in Dortmund Augenzeuge der schwarzgelben Pflichterfüllung gegen die Schanzer: Der Chronist der Lippstädter OPTIMISTEN, Hans Zaremba, der in seinem Bundesligakommentar die Leistung des BVB 09 im Match mit den Ingolstädtern analysiert.

Dortmund

Der Erfolg der Dortmunder war eine schwache schwarzgelbe Pflichterfüllung, die zudem noch von drei zweifelhaften Entscheidungen des Referees Guido Winkmann begünstigt wurde. Aber am Ende zählen die drei Zähler, die der BVB 09 zur Freude seiner treuen Anhänger im Stadion und bei den Lippstädter „Optimisten“ mit dem 2:0 über Ingolstadt einsacken konnte. Unbestreitbar mussten die Schanzer eine bittere Niederlage hinnehmen. Sie waren in der ersten Halbzeit die deutlich bessere Crew. Das Spiel der Borussen war durch das Fehlen seiner Nationalspieler Marco Reus und Ilkay Gündogan stark gehemmt, die infolge einer Virusinfektion kurzfristig ersetzt werden mussten. Dieses Dilemma offenbarte zugleich auch den Unterschied zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München. Während die Equipe von Pep Guardiola ähnliche Ausfälle aufgrund ihres breiten Spitzenkadars ohne größere Schwierigkeiten ausgleichen kann, tut sich das Team von Thomas Tuchel bei derartigen Umbauten seines Mannschaftsgefüges erheblich schwerer.

Gelsenkirchen

Nach einer turbulenten Woche in Gelsenkirchen um André Breitenreiter haben die Kicker aus dem Vorort auch für ihren Trainer gewonnen. Durch das 2:0 in Darmstadt hat zunächst der Druck auf den ehemaligen Paderborner Coach abgenommen. Doch wie lange? Bekanntlich haben am Schalker Markt nach dem ersten Engagement von Huub Stevens (Oktober 1996 bis Juni 2002) alle Übungsleiter ihre Probleme gehabt, wenn sie die stets hohen und überzogenen Erwartungen des königsblauen Übervaters Clemens Tönnies, der beim Traditionsverein seit 1994 mehr oder weniger das Zepter schwingt, nicht erfüllen konnten.

Bremen

Es waren nicht wenige der (vermeintlichen) Fachleute an der Bande, die vor dem Ligastart dem SV Werder Bremen eine schwere Saison prophezeiten. Unterdessen haben die Grünweißen die Skeptiker immer wieder verblüfft. Nach dem bemerkenswerten Erfolg auf dem Berger Feld von Erle gegen Schalke überraschten die Grünweißen jetzt durch ihre kämpferische Aufholjagd in dem verrückten Match gegen Hertha BSC (3:3). In dieser Verfassung werden die Fußballer von der Weser nicht zu den Absteigern in 2015/16 zählen.

Stuttgart

Obwohl es keine hochklassige Partie war, die Stuttgart und Hamburg beim 2:1 boten, zeichneten jedoch die zahlreichen Torchancen auf beiden Seiten die Begegnung aus. Von denen konnten die Schwaben eine mehr als die Hanseaten nutzen und ihre Position festigen. Der Wechsel von Alexander Zorniger auf den vormaligen Übungsleiter der zweiten VfB-Auswahl, Jürgen Kramny, hat sich greifbar als Glücksfall erwiesen. Immerhin konnten die vor der personellen Veränderung am Neckar völlig wirkungslosen Bad Cannstatter mit dem Erfolg gegen die Hamburger ihren dritten Sieg in Serie bejubeln und sind damit im fünften Pflichtspiel hintereinander ungeschlagen. Durch ihre Pleite in Baden-Württemberg sind die von Bruno Labbadia formierten Hanseaten wieder in den Abstiegssog geraten.

München

Wenige Tage vor dem Heimspiel des FC Bayern gegen Hoffenheim 1899 drang von der Säbener Straße in München viel an interner Unruhe nach draußen. Doch die Störungen des Klimas beim Rekordmeister hatten keine Auswirkung auf die Leistung der hochbezahlten Münchener Profis, die nach dem 2:0 weiterhin souverän den Ton in der Bundesliga angeben.