Bitter für Dortmund und Schalke

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Der letzte Spieltag vor der Länderspielpause war für die westfälischen Bundesligisten ein ganz bitterer Sonntag. Sowohl die Schwarzgelben (1:5 in München) als auch die Blauweißen (0:3 in der eigenen Arena gegen Köln) mussten heftige Niederlagen hinnehmen. Während die Bayern schon wieder einsam an der Spitze stehen, befindet sich Stuttgart auch mit seinem Wunschcoach Alexander Zorniger in der Abstiegszone.

Schmach für die Fußballer aus Westfalen:Der Chronist der Lippstädter OPTIMISTEN, Hans Zaremba, der in seinem Bundesligakommentar die Leistungen der Schwarzgelben und Blauweißen analysiert.

Dortmund

Es war am achten Spieltag das Duell, mit dem nahezu alle Erwartungen in die aktuelle Bundesligasaison verbunden waren: Erster gegen Zweiter. Mit einem Dreier hätte Dortmund die Spannung um die Vergabe der Schale aufrecht erhalten können. Doch das Ergebnis war am Ende eindeutig. Durch das 5:1 konnte München seinen Vorsprung in der Bundesliga bereits auf sieben Punkte ausbauen, was zweifellos ein Signal an die anderen 17 Ligisten ist. Für die vielen Anhänger der Schwarzgelben in der Region und bei den Lippstädter „Optimisten“ war die erste Saisonniederlage ihres BVB natürlich eine große Enttäuschung. Aber im zuvor als „Gipfel-Kracher“ hochgejazzten Match hatte der Herausforderer aus dem Revier gegen den dominierenden Spitzenreiter von der Isar wenig auszurichten.

Schalke

In den glorreichen Zeiten der Oberliga zählten die Treffen von Schalke und Köln zu den herausragenden Ereignissen im Fußballwesten. Doch in den letzten Jahren waren die Partien zwischen den Westfalen und Rheinländern immer mehr zu Pflichtübungen verkommen. Am vergangenen Sonntag hatte das Spiel der Knappen und Geißböcke jedoch einen besonderen Reiz: Die Gelsenkirchener konnten auf die stolze Bilanz von sechs gewonnenen Pflichtspielen verweisen, auch die Domstädter waren für ihre Mittel recht gut in die aktuelle Liga gestartet. Aber am Sonntagnachmittag war für den Vorortverein nichts zu holen. Das 0:3 auf dem Berger Feld von Erle ist ein toller Erfolg für den Effzeh und auch eine angenehme Überraschung für seinen treuen Fan Karl-Heinz Rickmann aus Bad Waldliesborn. Dagegen war für die Freunde der Blauen im Land und bei den Wadersloher „Füchsen“ die Klatsche ihres Clubs wohl eine jähe kalte Dusche

Gladbach

Warum Gladbach immer noch Ausschau nach einem neuen Coach hält, ist angesichts der historischen Siegesserie ihres Übergangstrainers André Schubert kaum zu verstehen. Beim 2:0 der Mönche vom Niederrhein gegen die Wölfe vom Mittellandkanal feierte der Interimsbetreuer als erster Übungsleiter in der Geschichte des VfL Borussia drei Erfolge in den ersten drei Liga-Begegnungen. Die seit vier Auftritten in der Bundesliga sieglosen Niedersachsen stecken in einer sportlichen Krise, was das Absacken auf dem neunten Rang dokumentiert und durch die verzweifelte Schadensbegrenzung ihres Sponsors in der leidigen Abgasaffäre seines Unternehmens zusätzlich beschwert wird.

Berlin

Überrascht hat bislang Hertha BSC. Das 3:0 von Berlin gegen Hamburg hat die Hauptstädter auf dem vierten Tabellenplatz befördert. Vor dem Start der 53. Auflage der Liga hatte man das Team von Trainer Pal Dardai eher auf den 14. Rang erwartet, manche sogar noch tiefer. Aber wie die Mannschaften aus Mainz, Darmstadt, Ingolstadt und Köln gehört auch derzeit Berlin zu jenen Teams, die sich bisher den düsteren Prognosen widersetzen konnten.

Stuttgart

Mit seinem Last-Minute-Tor zum 2:2 hat sich Stuttgart gegen Hoffenheim einen wichtigen Punkt beschert. Für die Bad Cannstatter aber absolut zu dürftig, ihnen droht erneut ein harter Abstiegskampf und seinen Verantwortlichen stehen unangenehme Wochen bevor.