Lucien Favre und Robert Lewandowski

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Das hatte die Bundesliga in ihrer Geschichte auch noch nicht erlebt: Ein Trainer, Lucien Favre in Mönchengladbach, verlässt aus eigenem Antrieb nach fünf sieglosen Partien seinen Arbeitergeber und ein Spieler, Robert Lewandowski von den Bayern, erzielt nach seiner Einwechselung in nur neun Spielminuten fünf entscheidende Tore.

Will der BVB 09 ein dauerhafter Herausforderer des FC Bayern München sein, dann darf er keine Punkte liegen lassen:Der Chronist der Lippstädter OPTIMISTEN, Hans Zaremba, der sich in seinem Bundesligakommentar mit der Leistung von Borussia Dortmund bei der TSG 1899 Hoffenheim befasst.

Mönchengladbach

Vor einer Woche war in dieser Zeitung zu lesen, dass Lucien Favre bei den Mönchen ein ähnliches Schicksal bevorstehe wie im April Jürgen Klopp beim BVB. Noch am Tag dieser Veröffentlichung gab der seit 2011 in Gladbach tätige Übungsleiter seinen Job auf und der Club musste in der Trainerfrage rasch improvisieren. Mit dem Interimscoach André Schubert gelang den Niederrheinern nun die angestrebte Wende. Durch das 4:2 gegen Augsburg meldete sich der bisherige Tabellenletzte nachhaltig zurück. Offensichtlich war es eine kluge Entscheidung des Schweizers gewesen, seine Anstellung bei den einstigen Fohlen zu kündigen. Das Team des VfL Borussia Mönchengladbach spielte auf einmal befreit auf.

Stuttgart

Im zweiten Kellerduell konnte sich Stuttgart gegen Hannover mit einem 3:1 vorerst aus dem Tal befreien. Die Niedersachsen bilden nun das Schlusslicht der Liga, worauf die Vereinsspitze mit Martin Kind schon bald mit personellen Alternativen reagieren dürfte.

München

Nicht wenige Anhänger der Bayern betrachten Pep Guardiola nach dem verpassten Triple in 2014, dem verfehlten Double in 2015 und den speziell von ihm bewirkten Trennungen vom Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Meyer-Wohlfahrt und von der Identifikationsfigur Sebastian Schweinsteiger mit steigendem Argwohn. So auch am Dienstag, als der Coach seinen Mittelstürmer Robert Lewandowski im Spitzenspiel gegen den VfL Wolfsburg zunächst auf die Bank beorderte. Doch nach dem Abpfiff war davon kaum noch etwas zu bemerken, weil der ehemalige Dortmunder Goalgetter nach seiner Einwechselung zur zweiten Halbzeit mit seinen fünf Buden innerhalb von nur neun Minuten einen neuen Ligarekord aufstellte und das Match nach dem Pausenrückstand von 0:1 in ein glanzvolles 5:1 verwandelte. Diesmal war es wohl die richtige Taktik des umstrittenen Katalanen auf dem Münchener Trainerstuhl. Für die vom früheren Lippstädter Jugendfußballer Dieter Hecking betreuten Grünweißen ist die Klatsche von Fröttmaning jedoch ein herber Rückschlag, zum FCB und BVB aufzuschließen. Und dies just zu jenem Zeitpunkt, wo der Hauptsponsor der Wölfe durch Manipulationen seiner Produkte einen weltweiten Skandal auslöste.

Dortmund

Borussia Dortmund bleibt in der Bundesliga der lästigste Konkurrent für den Meister aus München. Einen Tag nach dem 5:1-Sieg des FC Bayern gegen den VfL Wolfsburg holte der BVB am sechsten Spieltag jedoch nur ein mäßiges 1:1 bei 1899 Hoffenheim und ließ damit zwei wertvolle Punkte liegen. Für die BVB-Fans in der Region und bei den Lippstädter „Optimisten“ eine Enttäuschung. Wer ernsthaft dem Titelverteidiger jedoch dauerhaft Paroli bieten will, muss ein Match wie das gegen die schwachen Kraichgauer für sich entscheiden.

Gelsenkirchen

Nach dem ‚total unverdienten‘ (Schalke-Trainer André Breitenreiter) Sieg in Stuttgart am vergangenen Sonntag hatte der vormalige Paderborner Coach seine Elf im Duell mit der Frankfurter Eintracht auf vier Positionen umgestellt. Damit war der Vorstadtclub in der ersten Hälfte zwar die bessere Equipe, konnte aber nicht vollends überzeugen. Obwohl sich die Hessen nach dem Seitenwechsel steigerten, glückte den Königsblauen zur großen Freude ihrer vielen Anhänger im Land und bei den Wadersloher „Füchsen“ mit dem 2:0 ein wichtiger Dreier und der Sprung auf dem dritten Tabellenrang.