Der tiefe Fall der Hamburger

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

München wird Meister und mit Wolfsburg sowie Mönchengladbach oder Leverkusen dürften auch die direkten Champions-League-Teilnehmer der Saison 2015/16 feststehen. Dagegen wird der Abstiegskampf noch viel an Spannung bringen. Immerhin fighten mit Berlin, Mainz, Köln, Freiburg, Hannover, Paderborn, Hamburg und Stuttgart acht Vereine im harten Ringen um ihr Überleben im Fußballoberhaus. Von den drei westfälischen Bundesligisten konnte am 28. Spieltag lediglich der Neuling aus dem benachbarten Paderborn einen Dreier einsacken, während die Schalker (0:0 gegen Freiburg) und Dortmunder (1:3 in Gladbach) erneut enttäuschten.

Erwartet einen spannenden Abstiegskampf:Der Chronist der Lippstädter OPTIMISTEN, Hans Zaremba, blickt in seinem Bundesligakommentar auf die Situation nach dem 28. Spieltag.

Stuttgart

Mit einer kühnen Leistung gegen Bremen hat sich Stuttgart im Kampf um den Klassenerhalt zurückgemeldet. Das bisherige Schlusslicht gelang in einer dramatischen Partie ein auffälliges 3:2, was für die Moral der Bad Cannstatter ein großer Schub gewesen sein dürfte.

Hamburg

Derweil hat Hamburg auch das zweite Match unter seinem dritten Übungsleiter in dieser Saison verloren. Auch im legendären Volkspark schafften es die späten Nachfolger der HSV-Ikone Uwe Seeler nicht, sich gegen Wolfsburg zu behaupten. Sie kassierten ein bitteres 0:2. Überdies rutschen sie durch den Sieg von Stuttgart gegen Bremen auf den letzten Rang ab. Womöglich spekulieren die Rothosen wieder auf die Relegation als Rettungsanker. Ob ihnen wie im Vorjahr noch einmal das Glück hold sein wird, wo sie sich mit Ach und Krach gegen Fürth durchsetzten, erscheint bei der momentanen Gemütslage des viertgrößten deutschen Sportvereins zweifelhaft. Wie schlecht die Atmosphäre beim Dino ist, belegen auch die Meldungen über Prügeleien in der Kabine der Hamburger während der Halbzeitpause des Spiels gegen die Equipe vom Mittellandkanal. Ebenso unterstreicht die öffentliche Spielerschelte ihres derzeit als Interimstrainers tätigen Managers für den Profifußball, Peter Knäbel, nach der erneuten Schlappe den fehlenden Zusammenhalt bei den Hanseaten.

Paderborn

Indessen gelang den Kickern aus dem Hochstift gegen Augsburg ein wichtiges 2:1 und der erste Heimerfolg seit dem 2. November. Damit schafften es die Domstädter, wieder auf den 16. Rang zu klettern, und haben mit der Basis von 27 Zählern durchaus noch die Möglichkeit, das rettende Ufer zu erreichen. Dafür müssen die Schwarzblauen aber auch in den kommenden Wochen gegen vermeintlich stärkere Teams einige Punkte einfahren, da sie am 2. Mai an der Dreisam gegen Freiburg und am 23. Mai in der eigenen Arena gegen Stuttgart nur noch auf zwei unmittelbare Konkurrenten aus dem Tabellenkeller treffen.

Schalke

Durch das magere 0:0 der Knappen in der Begegnung mit den Freiburgern dürfte für die Schalker das von ihnen propagierte Saisonziel, Platz vier in der Bundesliga und die Perspektive über die Qualifikation die europäische Königsklasse 2015/16, wohl endgültig aus dem Blickwinkel gerutscht sein. Dabei hätte es für Gelsenkirchen noch böser kommen können. Die Breisgauer vergaben ihre mögliche Chance auf den Sieg, als sie in der 58. Minute einen Elfer nicht in den Kasten von Ralf Fährmann unterbringen konnten.

Dortmund

Vier Tage nach dem Dortmunder 3:2 im Pokalviertelfinale gegen Hoffenheim war im Bundesligaduell der Borussen in Mönchengladbach beim BVB von der scheinbar wieder gewonnenen Durchsetzungskraft nichts mehr zu spüren. Mit 1:3 gab es für die Westfalen am Niederrhein eine empfindliche Niederlage. Zwangsläufig war nach dem Schlusspfiff die Verärgerung über die matte Vorstellung der Schützlinge von Jürgen Klopp bei den vielen Fans der Schwarzgelben im Land und bei den Lippstädter „Optimisten“ beträchtlich.