München watscht Paderborn ab

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Nach dem Hamburger SV musste auch der SC Paderborn 07 im Match mit dem FC Bayern München richtig Lehrgeld zahlen. Mit dem 0.6 gab es für den Neuling aus der benachbarten Domstadt gegen den Spitzenreiter aus München eine kräftige Watsche.

Für ihn ist Paderborn immer für eine Überraschung gut:Dies meint der Chronist der Lippstädter OPTIMISTEN, Hans Zaremba, in seinem Bundesligakommentar nach dem 0:6 der Domstädter gegen die Münchener.

Paderborn

Was die 15.000 Zuschauer in der ausverkauften Paderborner Miniarena anfangs sahen, war eine konzentrierte Defensive des SCP, der meist mit zehn Feldspielern in der eigenen Hälfte die Attacken des FCB zu stoppen versuchte. Aber das ging nur 24 Minuten gut. Danach spulte die von Pep Guardiola formierte Crew auch gegen das von Andre Breitenreiter aufgebotene Team mit effektiver Routine ihr Programm ab und blieb am Ende nur zwei Tore unter ihrem Hamburg-Resultat. Für die Kicker von der Pader endete die Gesamtbilanz aus der Vor- und Rückrunde gegen das Starensemble von der Isar mit bitteren 0:10 Toren. Für die Elf aus dem Hochstift schmerzvolle Erfahrungen. Sie nun schon als potentiellen Absteiger zu sehen, wäre verfrüht. Dafür haben die Schwarzblauen in ihrer bisherigen kurzen Zeit in der Bundesliga wiederholt Punkte geholt, die man ihnen kaum zugetraut hatte.

Dortmund

Die Dortmunder Borussen, die in der Hinrunde kaum etwas an den Haken bekamen, schafften mit dem 3:2 in Stuttgart bereits den dritten Sieg in Folge. Zur Freude der schwarzgelben Fans in der Region und bei den Lippstädter „Optimisten“ kann der BVB mit diesem Dreier wieder in die obere Tabellenhälfte klettern und sich langsam seiner Krise entledigen. Dagegen taumeln die Stuttgarter mehr und mehr der zweiten Liga entgegen. Dies kennzeichnet auch ihre unfassbare Bilanz nach elf Heimspielen mit einem Sieg, zwei Unentschieden und bereits acht Niederlagen.

Gelsenkirchen

Die Knappen konnten zwar den Höhenflug der Bremer auf dem Berger Feld in Erle stoppen, gaben aber zum Verdruss ihrer großen Gemeinde in Westfalen und bei den Wadersloher „Füchsen“ einen schon sicher geglaubten Sieg in letzter Minute aus der Hand. Die Enttäuschung der Blauen brachte ihr Trainer Roberto Di Matteo auf den Punkt: „Es ist ärgerlich, wenn in so einem Spiel so spät noch den Ausgleich kriegt.“ Mit etwas mehr Mut zur Offensive hätte der Übungsleiter mit seinen Männern durchaus drei Punkte holen können.

Köln

Köln und ein Heimsieg? Darauf darf weiterhin nur gehofft werden. Mit dem 1:1 gegen Hannover blieben die Rheinländer schon zum siebten Mal nacheinander ohne Sieg vor heimischem Publikum. Immerhin konnten die Geißböcke die Torflaute im eigenen Stadion nach 362 Minuten beenden. Doch der eine Zähler ist für den Aufsteiger zu wenig, um sich aus dem Tief zu befreien. Auch für die Niedersachsen war das Remis eine Enttäuschung.

Hamburg

Nach dem Debakel in München suchte HSV-Trainer Joe Zinnbauer gegen Gladbach das Glück in einer totalen Umbildung seiner Equipe, wodurch die (angeblichen) Führungsspieler Rafael van der Vaart und Heiko Westermann auf der Bank blieben. Jedoch die Wiedergutmachung der Rothosen für die Pleite bei den Bayern misslang, da sie zum Schluss ihr mageres 1:0 gegen die Mönche vergeigten und im Tabellenkeller feststecken.

Berlin

Dort bleibt auch Hertha, der nach dem 1:2 in Wolfsburg der direkte Wiederabstieg droht. Der Wechsel des Übungsleiters von Jos Luhukay zu Pal Dardai hat Berlin bislang keine neuen Impulse gebracht. Der VfL vom Mittelandkanal blickt fest auf die Königsklasse, sein Zehn-Punkte-Polster auf den Dritten, dem VfL vom Niederrhein, ist dafür eine gute Grundlage.