Dortmund verliert an Boden

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Wer hätte das zum Start der 52. Auflage der Fußball-Bundesliga gedacht, dass nach dem fünften Spieltag der Aufsteiger aus dem nahen Paderborn das Trio der westfälischen Ligisten vor dem BVB 09 und Schalke 04 in der Tabelle anführen würde.

Unzufriedenheit mit dem Dortmunder Zwischenstand nach fünf Spieltagen:Der Chronist der Lippstädter OPTIMISTEN, Hans Zaremba, der in seinem Kommentar die Situation der drei westfälischen Bundesligisten in den Mittelpunkt gerückt hat.

Paderborn

Es sind immerhin acht Punkte, die der SCP 07 aus der Domstadt nach den ersten fünf Durchgängen einsacken konnte. Das hat natürlich die Begeisterung für die Bundesliga in der heimischen Region zusätzlich belebt. Selbst das 0:4 des Neulings beim Rekordmeister vom vergangenen Dienstag konnte die Stimmung vieler Sympathisanten der Blauschwarzen nicht nachhaltig trüben, Dafür stehen die bisherigen munteren Auftritte des von Andre Breitenreiter formierten Teams und der am vierten Spieltag überraschend erreichte erste Platz in der Rangfolge der Clubs im Fußball-Oberhaus. Die Männer aus der Paderstadt sind wohl noch hungrig, was für ihre Aussichten auf den Verbleib in der Beletage des deutschen Fußballs nur förderlich sein kann. Da müssen sich die Verantwortlichen in Stuttgart und Hamburg schon größere Sorgen machen, was auch ihre ersten personellen Konsequenten mit der Beurlaubung des VfB-Managers Fredi Bobic und Ablösung des HSV-Übungsleiters Mirko Slomka kennzeichnen.

Dortmund

Auch die Gala von Borussia Dortmund in der Champions League gegen Arsenal London (2:0) kann die gegenwärtige Unzufriedenheit vieler BVB-Fans und auch die der Lippstädter „Optimisten“ gegenüber den Schwarzgelben nicht überlagern. Dafür war die Niederlage von 0:2 beim FSV Mainz 05 zu ärgerlich. Auch das erst in der Schlussphase gegen den VfB Stuttgart erreichte 2:2 konnte die aufgebrachten Gemüter nicht richtig besänftigen. Die Erwartungen der Anhängerschaft in die von Jürgen Klopp betreute Equipe sind nun einmal groß. Der Abstand von vier Punkten nach nur fünf Spieltagen auf die auch nicht gerade toll gestarteten Bayern aus München ist für die meisten BVB-Freunde einfach zu viel. Dennoch dürfte das erst in der 86. Minute durch ein Tor des Neuzugangs aus Italien, Ciro Immobile, im Treffen mit Stuttgart erreichte Remis mit Blick auf das bevorstehende Derby gegen die Blauen auf dem Berger Feld von Erle ein Motivationsschub für die Borussen gewesen sein.

Schalke

Aber auch die Knappen als Gastgeber der brisanten Begegnung sind auf den Vergleich mit dem Erzrivalen gut mobilisiert. Drei Buden beim SV Werder Bremen und vor allem kein Gegentreffer war Balsam für die angekratzte Seele der Gemeinde des Vorortvereins und ihrer Dependance mit den „Füchsen“ in Wadersloh. Was der FC Schalke 04 am Dienstagabend nach der Pause im Weserstadion gezeigt hat, hatte man von ihm eigentlich schon zum Ligastart erwartet: ein reifes, geschlossenes und starkes Agieren.

Hamburg

Der leichte Schwung von Hamburg, der nach dem torlosen Spiel gegen München zu verspüren war, ist wohl schon wieder dahin. Mit der Pleite von 0:1 in Gladbach befindet sich der HSV erneut auf dem letzten Rang – punktegleich mit dem VfB Stuttgart. Wenn den Rothosen auch am Sonntagabend im Match mit Eintracht Frankfurt kein Durchbruch gelingt, wird sich auch der neue Cheftrainer in Hamburg, Josef Zinnbauer, nicht lange halten können.

Köln

365 Minuten hatte der 1. FC Köln nach seinem Bundesliga-Wiederaufstieg kein Tor kassiert. Doch in Hannover, das wenige Tage zuvor noch in Paderborn verlor, erlitt der Verein des bekennenden Effzeh-Fan aus Bad Waldliesborn und früheren stellvertretenden Verwaltungschef der Gemeinde Langenberg, Karl-Heinz Rickmann, seine erste Niederlage in dieser Saison. Ausgerechnet kommt jetzt nach Köln der harte Brocken aus München.