Das schnellste Tor der Liga

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Das hatte es bislang in der Bundesliga auch noch nicht gegeben: Bereits nach neun Sekunden war nach der Bude von Karim Bellarabi für Borussia Dortmund die Messe gelesen. Aber auch für den FC Schalke 04 war bei Hannover 96 nichts zu holen. Einzig allein Paderborn war es als westfälischem Club vorbehalten, einen Punkt zu gewinnen.

Nur Paderborn konnte punkten:Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der die Starts der drei westfälischen Bundesligisten analysiert.

Dortmund

Vom schnellsten Tor in der Geschichte der Bundesliga erholte sich Dortmund nicht mehr. Am Ende kassierten die Schwarzgelben gegen Leverkusen noch einen zweiten Treffer und hatten ihren Start in die 52. Bundesligasaison gänzlich vergeigt. Angefressen waren nach dem Schlussgong auch jene „Optimisten“ aus Lippstadt, die sich recht zuversichtlich auf den Weg ins einstige Westfalenstadion begeben und drei Punkte fest im Blick hatten. Während nach dem Abpfiff der BVB-Trainer Jürgen Klopp bedient war, gelang seinem neuen Kollegen im Oberhaus, Roger Schmidt, zum Antritt in der Beletage des deutschen Fußballs ein prächtiger Einstand. Der im Sommer zu den der Farbenstädtern gekommene Übungsleiter hat offensichtlich sein Handwerk in Münster, Paderborn und Salzburg gut gelernt.

Schalke

Nach der königsblauen Pleite (1:2 in Hannover) versucht Trainer Jens Keller die auf ihn unweigerlich zukommende Krise aufzuhalten. Die Zeit der gutmütigen Ansagen sind für ihn wohl vorbei: Der Übungsleiter am Schalker Markt nimmt sich seine Spieler vor. Besonders ins Visier ist Kevin-Prince Boateng geraten. Die Knappen haben derzeit zweifellos ein echtes sportliches Problem mit ihrem WM-Kicker aus der Nationalauswahl von Ghana. Die Zukunft des Fußballlehrers beim Vorortverein wird nicht zuletzt auch davon bestimmt sein, ob seinem Führungsspieler aus der 51. Ligarunde bald eine deutliche Leistungssteigerung gelingt.

Paderborn

Dagegen erwischte der Neuling aus dem benachbarten Paderborn einen guten Anfang in seiner neuen Umgebung. Die Schwarzblauen erkämpften sich gegen Mainz ein respektables 2:2 und waren bei ihrem ersten Spiel in der höchsten deutschen Spielklasse vorwiegend die tonangebende Elf. Mit etwas Glück hätte es für den SCP bei seiner Premiere auch ein Dreier sein können. Auffallend war der nachhaltige Fitnesszustand der von Andre Breitenreiter aufgebotenen Männer. Das lässt die vielen heimischen Fußballfreunde hoffen, dass die Domstädter dem Abenteuer in der ersten Bundesliga gewachsen sind.

Köln

Mit einem Remis endete auch die Rückkehr der Kölner in die Bundesliga. Es war ein mühsames 0:0 des „Effzeh“ gegen den Fast-Absteiger der letzten Saison, dem „HaEsVau“. 840 Tage nach dem fünften Abstieg der Geißböcke hatten die Anhänger der rheinischen Diva auf einen Sieg gesetzt. Doch das Spiel hatte keinen Gewinner verdient. Weder für die von Peter Stöger (Köln) formierte Mannschaft noch für die von Mirko Slomka (Hamburg) betreute Crew war dieses Resultat schmeichelhaft. Es würde nicht überraschen, wenn den zwei Traditionsclubs in den folgenden 33 Begegnungen ein harter Abstiegskampf bevorsteht.

München

Die Bayern knüpften zum Auftakt der neuen Spielzeit da an, wo sie in der vorherigen Saison aufgehört haben: Drei (glückliche) Punkte im eigenen Stadion. Damit haben sie den ersten Schritt getan, sich erneut auf das Titelrennen einzustellen. Die Erwartungen der Mitbewerber auf größere Probleme der Münchener nach der WM in Brasilien, wo sie immerhin sieben deutsche Nationalspieler entsandten und überdies auch für andere WM-Teilnehmer Personal abzustellen hatten, haben sich vorerst nicht erfüllt. Nun muss der Branchenführer am Samstagabend auf dem Berger Feld von Gelsenkirchen auflaufen, wo er zwangsläufig auch als Favorit gilt.