Spannender Abstiegskampf

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Während die Meisterschaft schon Ende März zugunsten des FC Bayern München frühzeitig entschieden war, bleibt es im Abstiegskampf weiterhin spannend. Dabei haben Braunschweig, Nürnberg und Hamburg zwei Runden vor dem Ende der 51. Bundesligasaison die größten Probleme, sich vor dem Fall in die zweite Liga zu retten.

Stuttgart hätte sich retten können:Der Chronist der Lippstädter OPTIMISTEN, Hans Zaremba, der in seinem Bundesligakommentar den spannenden Abstiegskampf analysiert.

Nürnberg

Nach dem Hamburger SV (Thorsten Fink, Bert van Marvijk und Mirko Slomka) und dem VfB Stuttgart (Bruno Labbadia, Thomas Schneider und Huub Stevens) hat nun auch der 1. FC Nürnberg der dritte vom Abstieg bedrohte Traditionsverein mit Roger Prinzen nach Michael Wiesinger und Gertjan Verbeek bereits seinen dritten Chefcoach in der laufenden Saison berufen. Doch die vielen Wechsel auf den Trainerstühlen haben in dieser Spielzeit kaum etwas bewirkt. Auch für die Franken hat die neuerliche Ablösung des Übungsleiters nicht den ersehnen Umschwung gebracht. Statt des angepeilten Dreiers gab es auch beim FSV Mainz 05 mit 0:2 wiederum eine bittere Niederlage. Damit scheint für den Club, der heute am 4. Mai vor 114 Jahren gegründet wurde, der achte Bundesligaabstieg in seiner ruhmreichen Geschichte immer mehr zur unerfreulichen Wahrheit zu werden.

Hamburg

Ebenso setzt sich für den HSV die Talfahrt fort. Mit 1:3 kassierten die Norddeutschen in Augsburg die achte Auswärtsklatsche in Serie. Der winzige Strohhalm der Hanseaten: Sie befinden sich noch auf dem Relegationsplatz. Doch bei der engen Konstellation im Tabellenkeller, wo Hamburg mit 27 Punkten lediglich einen Zähler vor Nürnberg und zwei vor Braunschweig liegt, kann sich diese Situation bei nur noch zwei ausstehenden Begegnungen schnell drehen und zum vorläufigen Ende der Rothosen in der Bundesliga führen, die sie bisher als einziger Verein der Gründungsmitglieder von 1963 noch nie verlassen mussten.

Stuttgart

Den möglichen Befreiungsschlag haben die Stuttgarter mit dem torlosen Remis in Hannover zwar verpasst, aber infolge der anhaltenden Schwäche der Nürnberger und Hamburger konnten die Bad Cannstatter etwas an Luft gewinnen. Für die Schwaben war bei den harmlosen Niedersachsen durchaus mehr drin. Mit einem Sieg hätte sich der VfB vorzeitig retten können. So setzt sich auch für das Team von Huub Stevens das Zittern fort.

Dortmund

Das Spiel von Leverkusen gegen Dortmund war von einem hohen Tempo bestimmt. Zweimal ging die Werkself gegen die Schwarzgelben in Führung, aber beide Male zeigten die Westfalen zur Freude ihrer vielen Fans im Land und bei den „Optimisten“ in Lippstadt erneut großen Kampfeswillen und kamen wieder ran. Die Devise der Männer von Jürgen Klopp war konsequent: Nicht verlieren, den Abstand in der Liga zu den Bayern möglichst gering halten und die Kräfte auf einen Erfolg über München am 17. Mai im DFB-Pokal zu konzentrieren. Für die Ambitionen der Farbenstädter war das Resultat zu mager, da sie zwei weitere angepeilte Punkte für die europäische Eliteklasse nicht einsacken konnten.

Gelsenkirchen

Die Chance der Schalker, sich im Kampf um den dritten (sicheren) Platz für die Champions League von Leverkusen abzusetzen, haben sie im Match mit Gladbach auf dem Berger Feld von Erle ausgelassen. Der gute Wille der Mannschaft von Jens Keller war da, doch klare Aktionen blieben aus. Zum Verdruss der blauweißen Anhänger und der Wadersloher „Füchse“ mussten die Knappen ausgerechnet gegen die Fohlen, die fast 22 Jahre nicht mehr bei ihnen gewinnen konnten, ein ärgerlichen Rückschlag hinnehmen. Das 0:1 war die zweite aufeinanderfolgende Niederlage des Vorstandvereins. Nun könnte es für einen Start der Gelsenkirchener in der Königsklasse 2014/15 noch recht eng werden.