Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba
Es hat in der über 50jährigen Geschichte der Bundesliga etliche Clubs gegeben, die mit der Verpflichtung eines neuen Trainers die Hoffnung verbunden haben, nicht den harten Weg in die zweite Liga gehen zu müssen. So auch der Hamburger SV, der sich am 21. Spieltag mit dem Rauswurf von Bert van Marvijk bereits von seinem zweiten Übungsleiter in der laufenden Saison trennte und mit Mirko Slomka einen Mann an seine Seitenlinie holte, der schon Hannover 96 nach dem tragischen Tod seines Torhüters Robert Enke vor dem bitteren Abstieg aus der Fußballbundesliga bewahrte.
Dortmund
Die Entscheidung der Hanseaten, nach sieben Niederlagen in Folge jetzt den erst im Dezember 2013 an der Leine geschassten Coach an die Elbe zu locken, ist zumindest für die Partie des Liga-Dinos gegen die zuletzt nach dem 5:1 in Bremen und das 4:0 im Match mit Frankfurt wieder erstarkte Borussia Dortmund aufgegangen. Einfach ein toller Start für den neuen Chef auf der Bank der Bahrenfelder. Durch das 3:0 der Rothosen über die Schwarzgelben haben viele HSV-Anhänger wieder neuen Mut auf den Klassenverbleib geschöpft, während die meisten BVB-Fans in der Region und bei den Lippstädter „Optimisten“ nach den 90 Minuten von der Leistung der von Jürgen Klopp aufgebotenen Equipe im einstigen Volkspark ganz und gar bedient waren. Wer die direkte Qualifikation für die Champions League 2014/15 anstrebt, darf jedoch beim Vorletzten nicht untergehen.
Schalke
Beinahe wäre die Pleite des Vizemeisters noch größer ausgefallen, wenn die Knappen ihr Spiel gegen Mainz gewonnen hätten. Aber auf dem Berger Feld von Erle riss die eindrucksvolle Serie der Königsblauen von vier Siegen in Folge. Zum ersten Mal in der Rückrunde ließ die Elf von Jens Keller zwei wertvolle Punkte liegen und verpasste den Sprung, am Erzrivalen vorbeizuziehen. Druchaus ein Dämpfer für die hohen Gelsenkirchener Ambitionen. Ausgerechnet jetzt müssen die Männer vom Schalker Markt beim Spitzenreiter in der Fröttmaninger Arena von München auflaufen, während die Kicker vom Dortmunder Borsigplatz die Nürnberger empfangen, was für die Westfalen beim augenblicklichen Lauf der Franken auch keine einfache Aufgabe sein dürfte.
Leverkusen
Leverkusen bleibt sich treu: Wenn es ernst wird, brechen die Farbenstädter geradezu ein. Mit dem 3:1 im Duell der Werksclubs beendeten die Rheinländer in Wolfsburg eine absolute Chaos-Woche. Dem peinlichen Pokal-Aus im Fight mit den Kaiserslauterer Zweitligisten folgte die Ligapleite gegen Schalke, die 0:4-Klatsche in der europäischen Königsklasse gegen Paris und als vierte Schlappe die Niederlage am Mittellandkanal. Womöglich befinden sich das Team von Sami Hyypiä am Beginn einer größeren Krise und sein Betreuer vor der Beendigung seines Engagements beim Chemiegiganten.
Mönchengladbach
Während Leverkusen (43 Punkte), Dortmund (42) und Schalke (41) gegenwärtig noch auf den Rängen 2, 3 und 4 dicht bei einander liegen und auf den Einzug in die lukrative Champions League 2014/15 schielen, rutscht der vierte Bundesligaverein aus Nordrhein-Westfalen, Borussia Mönchengladbach, immer mehr ab. Er wird sich seine hochtrabenden Pläne vom Aufstieg in die europäische Königsklasse abschminken können. Vielleicht reicht es für die Mönche nicht einmal zur Qualifikation für die Europa League. Ohne Zweifel ist bei den Fohlen der Wurm drin. Nach Beendigung der Winterpause konnten die Niederrheiner noch kein Match in der Bundesliga gewinnen. Auch gegen Hoffenheim gab es nur ein enttäuschendes 2:2. Dabei träumten die Gladbacher nach ihren frühen Treffern (4. und 19. Minute) zur deutlichen Pausenführung von 2:0 bereits vom ersten Dreier im Jahr 2014. Doch die Wirklichkeit holte sie in der zweiten Spielhälfte mal wieder ein.