Dortmund bleibt oben

Der Bundesligakommentar von hans Zaremba

Vor dem vierten Spieltag waren es mit Dortmund, Leverkusen, München und Mainz vier Clubs, die ohne Punktverlust vorne standen. Nach dem Spiel am Sonntagabend in Frankfurt ist davon nur der BVB übrig geblieben, der jetzt allein die Rangfolge anführt.

Bemängelt die nicht ausreichende Verwertung der BVB-Chancen:Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der den Auftritt von Borussia Dortmund bei Eintracht Frankfurt analysiert.

Dortmund

Viertes Match und vierter Sieg: Borussia Dortmund bleibt mit dem knappen 2:1 bei Eintracht Frankfurt in der noch jungen Saison weiterhin ungeschlagen und damit zum dritten Mal In Folge der Spitzenreiter, gegenwärtig auch noch mit einem Vorsprung von zwei Punkten auf den ärgsten Verfolger aus München. Ausschlagend für den Erfolg der Männer von Jürgen Klopp am Main war der Einsatz des als Nachfolger für den zu den Bayern gewechselten Mario Götze verpflichteten Henrich Mkhitaryan, der mit zwei Treffern in der BVB-Equipe eine bestechende Leistung bot .Zufrieden mit dem Dreier waren auch die vielen Fans der Schwarzgelben in der Region und bei den Lippstädter „Optimisten“, obwohl sich einige über die (erneut) unzureichende Verwertung der Dortmunder Chancen aufgeregt haben dürften. Die Hessen befinden sich nach drei Niederlagen und einem Sieg schon etwas abgeschlagen auf dem 15. Tabellenplatz. Ausgerechnet jetzt müssen sie zu den nach ihrer deutlichen Klatsche von 1:4 in Mönchengladbach dringend auf einen Sieg angewiesenen Bremern.

Stuttgart

Es waren die Schwaben, die sich in der 51. Auflage der Bundesliga als erste von ihrem Übungsleiter trennten. Sicherlich war der Rauswurf von Bruno Labbadia keine große Überraschung, weil sich einiges schon seit Wochen am Neckar zusammengebraut hatte und vieles an die gleichfalls verunglückten Engagements des jetzt entlassenen VfB-Coachs in Leverkusen (2008 bis 2009) und Hamburg (2009 bis 2010) erinnerte. Doch der Zeitpunkt der Scheidung im Ländle hat verblüfft, zumal die Kollegen des geschassten Stuttgarter Trainers in Hamburg und Schalke nicht minder gefährdet und eigentlich die ersten Anwärter auf eine vorzeitige Entpflichtung waren. Sofort hat der neue Mann auf der Brücke der Bad Cannstatter, Thomas Schneider, mit einem 6:2 über Hoffenheim aufhorchen lassen. Die angeschlagenen Kraichgauer haben nun die wieder aufkommenden Gladbacher zu Gast.

Schalke

Vor dem Spiel von Gelsenkirchen gegen Leverkusen (2:0) war die Stimmung am Schalker Markt alles andere als gut. Eine einzige Begegnung hat viel verändert. Der Coup, Kevin-Prince Boateng vom AC Mailand zu den Knappen zu holen, hat zumindest beim ersten Auftritt des einst in Berlin und Dortmund spielenden Kickers für seinen neuen Arbeitgeber Wirkung gezeigt. Es bleibt abzuwarten, ob der Triumph des Vorstadtvereins über die Farbenstädter mehr als nur eine Momentaufnahme war und der neue Mann in Königsblau auf längere Sicht eine dauerhafte Verstärkung für die Westfalen ist. Für die Rheinländer war der Besuch auf dem Berger Feld von Erle eine Ernüchterung. Sie haben sich nun im Duell der Werksmannschaften mit den wieder in Fahrt gelangten Wolfsburgern zu behaupten.

München

Enttäuscht hat auch München im vorgezogenen Treffen in Freiburg, dessen Vorverlegung dem Prager Supercupfinale der Bayern gegen Chelsea London geschuldet war. Mit einer besseren B-Elf kam der Titelverteidiger über ein 1:1 an der Dreisam nicht hinaus. Während Jupp Heynckes in der vergangenen Saison mit seinen Rotationen im Bayern-Gefüge durchaus erfolgreich war und somit viel für den Betriebsfrieden an der Säbener Straße getan hat, ist dies dem mit viel Vorschusslorbeer an die Isar geholten Nachfolger Pep Guardiola bei seiner ersten echten Nagelprobe nicht geglückt. Überhaupt scheint der Meister derzeit von seiner überzeugenden Vorjahrsverfassung noch um einige Längen entfernt zu sein. Der nächste Gegner des Titelfavoriten, Hannover, wird nach seinem 4:1 über Mainz hoch motiviert in die Fröttmaninger Arena im Norden der bayrischen Landeshauptstadt kommen.