Dortmund demütigt München

Der Pokalkomemntar von Hans Zaremba

Sieben Tage nach der Überreichung der Schale an den Spielführer von Borussia Dortmund, Sebastian Kehl, dank der erfolgreichen Verteidigung der Meisterschaft konnte der BVB-Kapitän nach dem Sieg von 5:2 seiner Equipe über den FC Bayern München im DFB-Pokalfinale von Berlin wiederum eine Trophäe in Empfang nehmen. Damit gelang dem Traditionsclub aus dem Ruhrgebiet der erste Doubleerfolg in seiner glanzvollen über 102jährigen Geschichte. Nicht wenige sehen in der gegenwärtigen Mannschaft von Borussia Dortmund schon die beste Auswahl in der Historie des BVB.

Die bessere Mannschaft hatte unbestreitbar Borussia Dortmund:Der Chronist der Lippstädter OPTIMISTEN, Hans Zaremba, hat als Kommentator des deutschen Pokalfinales zwischen dem BVB 09 und dem FCB das Spiel im Berliner Olympiastadion unmittelbar verfolgen können.

Kräfteverhältnisse

Die Dortmunder Borussen sind nach den Schalker Knappen, den Münchener Bayern, dem 1. FC Köln und Werder Bremen erst die fünfte deutsche Fußballmannschaft, die im Wettbewerb der Männer das begehrte Doppel in der Meisterschaft und im DFB-Pokal in einer Spielzeit gelang. Es war der Präsident der Bayern, Rekordhalter bei den Meisterschaften (22) und Pokalsiegen (15), Uli Hoeneß, der beim Forum der Lippstädter Sparkasse und drei Tage vor dem Berliner Pokalendspiel, die Dortmunder für ihre sportlichen Leistungen und finanzielle Gesundung lobte. Offensichtlich schwante ihm auf der Bühne des Stadttheaters schon, dass durch die beeindruckenden Siege von Borussia Dortmund in den beiden vergangenen Runden der Bundesliga die Kräfteverhältnisse im deutschen Fußball ins Wanken geraten werden. Wenn auch die Münchener noch bei den Umsätzen weit vor den Dortmundern liegen, haben jedoch die Meisterschaften der Borussen in 2011 und 2012 und der jetzige Doublegewinn des BVB beträchtlich am Nimbus der Bayern gekratzt.

Unterhaltung

Mit Orchestermusik, einer Aufführung kostümierter Menschen und mit dem von der erfolgreichen Biathletin Magdalene Neuner ins Berliner Olympiastadion gebrachte Pokal hatten die Organisatoren einiges vorbereitet, um den Besuchern des Finales eine gute Unterhaltung zu bieten. Doch dies war eigentlich nicht notwendig. Denn nach nur wenigen Spielbewegungen war jedem der 75.708 Zuschauer – unter ihnen auch den zehn Lippstädter „Optimisten“ – bewusst, dass dieses Treffen alles andere als ein langweiliges Spiel werden dürfte. Schon nach drei Minuten führte der Meister mit 1:0. Es sollten noch sechs weitere Tore, darunter zwei Elfmeter, folgen und am Ende München mit dem demütigen 2:5 seine höchste Niederlage in einem Pokalendspiel erleiden. Dass die Männer von Jürgen Klopp nach vier Siegen in Folge in der Liga auch im Pokal die von Jupp Heynckes aufgebotenen Kicker in diesem Match besiegen könnten, hatten sich die Dortmunder schon zugetraut. „Fünf Tore gegen den FC Bayern, das ist unglaublich“, so Dauerläufer Kevin Großkreutz. Ähnlich äußerte sich auch Sebastian Kehl: „Fünf Tore gegen die Bayern, sensationell.“

Herausforderung

Was sich schon in der Bundesliga abgezeichnet hat, wurde im Pokal einmal mehr deutlich. Der FC Bayern München besitzt zwar die stärkeren Einzelspieler, doch die bessere Mannschaft hat derzeit unbestreitbar Borussia Dortmund. Wenn die Bayern zum Abschluss der Saison, noch ihre letzte Chance auf einen Titel wahren wollen, müssen sie sich im Münchener Finale um die Champions League gegen Chelsea London gegenüber ihrer Berliner Darbietung gewaltig steigern. Vielleicht hilft ihnen dabei der Heimvorteil. Sonst werden sie wie Leverkusen dastehen, die vor zehn Jahren in der Meisterschaft, im Pokal und in der europäischen Königsklasse jeweils lediglich den zweiten Platz belegten. Die Spielzeit 2011/12 mit den von den Dortmundern aufgestellten Bundesligarekorden und dem Double wird der BVB 09 kaum noch überbieten können. National hat sich Borussia Dortmund zum Gegenpol des FC Bayern München entwickelt. Aber auch international muss das junge Truppe von Jürgen Klopp nun den Beweis erbringen, dass mit ihr in dieser Konkurrenz ebenfalls zu rechnen ist.