Dortmund nicht zu stoppen

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Der BVB ist momentan in der Bundesliga nicht zu aufzuhalten. Gegen Leverkusen holte Dortmund im vierten Rückrundenspiel seinen vierten Sieg. In dieser Form haben die Männer von Trainer Jürgen Klopp zweifellos die Möglichkeit, die im Vorjahr gewonnene Meisterschaft erfolgreich zu verteidigen. Überdies können die Westfalen eine imponierende Bilanz von 15 Spielen ohne Niederlage mit 39 Punkten unterbreiten.

Freude über die stolze Serie von 15 Spielen ohne Niederlage des BVB:Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der die gewärtige Verfassung von Borussia Dortmund im Meisterschaftsrennen analysiert.

Dortmund

Vor 80.720 frierenden Zuschauern im Dortmunder Fußballtempel – unter ihnen auch etliche „Optimisten“ von den Lippstädter BVB-Freunden – war es der Japaner Shinji Kagawa, der mit dem 1:0 zum Halbzeitpfiff seiner Mannschaft den verdienten Arbeitssieg bescherte. Es war für die Borussen ein schweres Spiel. Doch am Ende hatten sie einen wertvollen Dreier gewonnen und den Vorsprung von zwei Zählern vor den Münchener gehalten. Nicht wenige am Borsigplatz in Dortmund träumen jetzt vom ersten schwarzgelben Double, zumal die Borussen nach dem Pokalviertelfinale durch das glückliche Los im „Aktuellen Sportstudio“ mit Greuther Fürth den nach der Papierform wohl leichtesten Halbfinalisten erhalten haben.

München

Gefroren haben auch die 69.000 Besucher in der nicht minder kalten Fröttmaninger Arena im München, wo sich der Übungsleiter Jupp Heynckes über seinen 100. Bundesligasieg als Bayern-Coach freuen konnte. Weniger glücklich war der Mittelfeldspieler Arjen Robben, der nach seiner Nichtberücksichtigung im Pokal in Stuttgart auch gegen Lautern wiederum keine erste Wahl war. Für den Niederländer reichte es nur zur Auswechselung in der 56. Minute. Nach dem 2:0 im Match mit den Roten Teufeln vom Betzenberg bleibt der zuletzt nicht überzeugende Rekordmeister aber der hartnäckigste Verfolger des Titelverteidigers, während die mutlosen Pfälzer in ihrer augenblicklichen Verfassung nur schwer die Liga halten werden. Elf Spiele ohne Siege sagen schon viel über das Potential der späten Erben der Fußballikone der 1950er Jahre, Fritz Walter, aus.

Gladbach

Das 3:0 von Gladbach über die Schalke war ein eindrucksvoller Sieg und eine klare Ansage an die Konkurrenz: Auch die Mönche befinden sich noch mitten im Wettbewerb um die Schale. Besonders im ersten Durchgang glänzten die von Lucien Favre geleiteten Niederrheiner gegen die überforderten Gelsenkirchener. So stand das Resultat schon zur Pause fest. Die Borussia aus Mönchengladbach ist dafür bekannt, nach Ballverlusten des Gegners extrem schnell umzuschalten. So überrumpelte sie bereits zum Rückrundenauftakt die Bayern. Eigentlich hätte der Betreuer der Knappen, Huub Stevens, gewarnt sein müssen.

Berlin

Ein Debakel erlebte Berlin in Stuttgart. Das 0:5 war eine schlimme Niederlage und hat den Aufsteiger in massive Nöte versetzt. Damit war auch das Intermezzo von Michael Skibbe beim Hauptstadtclub beendet. Der 1965 in Gelsenkirchen geborene Fußballlehrer hat als Trainer von Hertha ganze fünf Pflichtspiele absolviert und alle verloren. Einige unglücklich, andere hochverdient. Den zuvor in Dortmund, Leverkusen und Frankfurt vorzeitig als Bundesligacoach geschassten ehemaligen Assistenten des einstigen DFB-Teamchefs Rudi Völler überhaupt bei dem 1892 gegründeten Verein zu verpflichten, war wohl ein großer Irrtum von Sportdirektor Michael Preetz. Michael Skibbe wird fortan zu den schwierig vermittelnden Übungsleitern in der Bundesliga gehören. Für ihn war das Engagement an der Spree ein Desaster in eigener Sache. Sein Rauswurf in Berlin erinnert an die Trennung von Lucien Favre in der Saison 2009/10. Am Ende der damaligen Spielzeit musste der Berliner Sport-Club den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit gehen. Der Hertha-Manager wird sich fragen lassen müssen, ob die Trennungen immer nur an den jeweiligen Trainern lagen?