Augsburger Überraschung

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Die große Überraschung des neunten Spieltages war der erste Dreier des Aufsteigers aus Augsburg beim letztjährigen Shootingstar in Mainz. Während in der Fuggerstadt nach dem historischen FCA-Erfolg die Fans schon von einer Trendwende ausgehen, sehen in der Gutenbergstadt nach der bitteren FSV-Niederlage deren Anhänger ihr Team bereits im Abstiegskampf. Mainz hat bislang acht und Augsburg sieben Punkte.

Für ihn ist der BVB wieder im Rennen:Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der den Erfolg von Borussia Dortmund beim SV Werder Bremen analysierte.

München

Die Sonderstellung der Bayern aus München in der Saison 2011/12 demonstrierten sie auch in der Begegnung mit der Hertha aus Berlin. Gegen den chancenlosen Wiederaufsteiger von der Spree sicherte sich der Rekordmeister im Schongang mit 4:0 den siebten Sieg im neunten Spiel und hat nun schon 22 Zähler. Obwohl die vom einstigen Münchener Kicker Markus Babbel betreuten Berliner mit dem ehemaligen Bayern-Trio, Thomas Kraft (Tor), Christian Lell (Abwehr) und Andreas Ottl (Mittelfeld), einen beachtlichen Start in der ersten Liga hingelegt haben, konnten die Importe von der Isar an ihrer alten Wirkungsstätte das Unheil für den in Charlottenburg-Wilmersdorf beheimaten Traditionsclub nicht verhindern.

Mönchengladbach

Die gegenwärtige Tabelle mit München und Gladbach auf den zwei vorderen Plätzen erinnert viele Fußballfans an die 1970er Jahre, wo die Bundesligaaufsteiger aus dem Sommer 1965 zwischen 1970 und 1977 sämtliche Meisterschaften unter sich ausmachten. Allerdings verpassten die Mönche am vergangenen Samstag die Chance, dem vom früheren Spieler und Übungsleiter am Bökelberg, Jupp Heynckes, trainierten Spitzenreiter in Reichweite zu bleiben. Trotz Überzahl und klarer Dominanz auf dem Spielfeld versäumten es die von Lucien Favre aufgebotenen Fohlen, im rheinischen Derby Leverkusen zu bezwingen.

Dortmund

Ran gerückt an das führende Duo sind die Dortmunder. Während der Namensvetter aus dem Rheinland nicht in der Lage war, den Vorteil von elf zu zehn Akteuren in einem Erfolg umzumünzen, gelang es der Borussia aus Westfalen in Bremen gar in Unterzahl drei Punkte einzusacken. Über das eigentliche Resultat hinaus hat diese Begegnung auch offenbart, dass mit dem Titelverteidiger auch im aktuellen Wettbewerb zu rechnen ist. Die an die Weser mitgereisten BVB-Anhänger zogen ein deutliches Fazit: Wer solche Spiel gewinnt, taugt auch wieder zur Jagd auf den Tabellenführer. Die heimischen Fans der Schwarzgelben erwarten nun von ihrer Equipe auch im eigenen Stadion gegen Köln einen Sieg.

Gelsenkirchen

Bei den Lippstädter „Optimisten“ war nach dem Triumph des BVB über Werder die Stimmung beschwingt, dagegen hatten die Wadersloher „Füchse“ nach der turbulenten Partie auf dem Berger Feld in Gelsenkirchen-Erle nicht viel zu lachen. Durch die Schlappe von 1:2 gegen Lautern rutschen die Knappen auf dem sechsten Rang ab und liegen jetzt hinter dem Erzrivalen vom Dortmunder Borsigplatz. Zudem droht dem Verein vom Schalker Markt nach dem Werfen von Getränkebechern auf dem ehemaligen Fifa-Schiedsrichter und heutigen TV-Experten Markus Merk zusätzlicher Ärger.

Hamburg

Mit Blick auf die Siege der Konkurrenz aus der Abstiegszone, Lautern und Augsburg, legte der HSV, der zuletzt mehr Aufsehen mit seiner Trainerposse um Thorsten Fink als auch auf dem Rasen bewirkte, nach. Beim Debüt und gleichzeitigem Abschied von Manager Frank Arnesen als Chefcoach siegten die Rothosen in Freiburg wenig rühmlich mit 2:1. Wenn dies auch der erste Erfolg nach zuvor sechs erfolglosen Versuchen im Breisgau seit dem März 2000 war, ist der Tabellenstand des Dinos der Liga nach wie vor trostlos. Obwohl die Hamburger bei den Freiburgern gewannen, blieben sie das Schlusslicht.