Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba
Dortmund war zwar in München furios gestartet, aber zum Schluss wirkten die Borussen harmlos und die Bayern überlegen. Mit dem 1:3 musste der BVB zum Verdruss der mit einem Sambazug mitgereisten Fans und der Lippstädter Gemeinde von den „Optimisten“ die dritte Abfuhr in Folge hinnehmen. Der Sieger ist damit noch etwas näher an den Leverkusener Spitzenreiter herangerückt, während der Verlierer seinen Vorsprung auf die Verfolger im Kampf um einen Platz für einen internationalen Wettbewerb allmählich schwinden sieht. Drei Spiele des BVB ohne einen einzigen Punkt und ein Torverhältnis von 4:10 sind eine riesige Belastung für die von Jürgen Klopp betreute junge Equipe. Der Coach der Schwarzgelben ist nicht zu beneiden. Wollen die Dortmunder jedoch nicht völlig aus dem Tritt kommen und rechtzeitig für das am Freitag, 26. Februar, in Gelsenkirchen anstehende Derby ihre Selbstsicherheit zurück erlangen, müssen sie dafür schon in der nächsten Partie im eigenen Stadion gegen Hannover 96 mit einem Dreier die erforderlichen Voraussetzungen schaffen.
Leverkusen
München hat nun in Nürnberg den vermeintlich leichteren Gegner, Leverkusen dürfte es bei den wieder erstarkten Bremern schwerer haben. Noch führen die Farbenstädter mit der besseren Tordifferenz die Tabelle an. Doch der Rekordmeister schielt auf seine Chance, sich nach einer langen Verfolgsjagd selbst an die Spitze zu setzen. Bislang konnte die Werksmannschaft vom Rhein das Starensemble von der Isar auf Distanz halten. Das Treffen mit den Wolfsburgern hat auch offenbart, dass der Sieg der Männer von Jupp Heynckes über die Elf des Nachfolgers des gescheiterten Armin Veh, Lorenz-Günther Köstner, zwei gravierenden Schnitzern des Keepers der Wölfe zu verdanken war. Einen solchen Massel wird auch ein Aspirant auf die Schale nicht an jedem Spieltag haben. Ohne eine überzeugende und erfolgreiche Leistung an der Weser wird der erste Rang für die Fußballauswahl des Chemiekonzerns nicht zu halten sein.
Schalke
Nicht berauschend gespielt, dennoch mit drei Punkten den Kontakt zum Spitzenduo beibehalten. Auf diesen kurzen Nenner lässt sich das 2:0 der Schalker über die Kölner bringen. Zur Freude ihrer Anhänger in der Region und von den Wadersloher „Füchsen“ bleiben die Knappen oben dran und nach unten konnten sie den Abstand auf sechs Punkte vergrößern. Eine komfortable Lage für den Manager und Trainer Felix Magath, wenn er am Sonntag mit seiner jetzigen Mannschaft an seiner alten Wirkungsstätte in Wolfsburg eintrifft. Der Vorstadtverein gilt in der Autostadt für das Treffen mit dem amtierenden Titelhalter und baldigen Ex-Meister als Favorit. Der Abstand von 20 Punkten für die Gelsenkirchener sagt über die derzeitigen Möglichkeiten des aktuellen Clubs und des ehemaligen Vereins des Mannes mit den Medizinbällen bereits viel aus.
Hamburg
Für Dortmund bleibt Hamburg der große Konkurrent um die Plätze in der Europa-League. Mit drei Punkten Vorsprung liegt der HSV jetzt auf dem vierten Rang, während der BVB den fünften Platz einnimmt. Am vergangenen Wochenende ließen die Hanseaten durch zwei schnelle Tore ihrer zum Ende der Wechselfrist am 1. Februar von Real Madrid verpflichteten Neuerwerbung Ruud van Nistelrooy innerhalb von zwei Minuten zum Erfolg von 3:1 in Stuttgart aufhorchen. Sicherlich ein gelungener Einstand des Niederländers, der bei dem Spaniern über den Status eines Dauerverletzten nicht hinausgekommen war. Die Hamburger gehen dadurch gestärkt in ihr Heimspiel mit den Frankfurtern, die am Sonntag lediglich durch ein Tor in der letzten Spielminute des vor wenigen Tagen vom Schalker Markt an den Riederwald geholten Halil Altintop zu einem glücklichen Arbeitssieg von 2:1 über Freiburg gekommen sind.