Dortmund enttäuscht, Schalke begeistert

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Unterschiedlicher hätte der zweite Spieltag für die beiden westfälischen Bundesligisten aus Dortmund und Gelsenkirchen nicht enden können. Während die Dortmunder Borussia beim Hamburger SV mit der Niederlage von 1:4 sehr zum Leidwesen ihrer Anhänger von den Lippstädter Optimisten regelrecht vorgeführt wurde, konnte der FC Schalke 04 mit dem 3:0 über den Bochumer VfL im kleinen Ruhrderby zur Freude seiner Fans von den Wadersloher Füchsen geradezu glänzen.

Blickt auf die westlichen Erzrivalen.Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der die Leistungen von Dortmund und Schalke analysiert.

Hoffenheim

Es wird von Jürgen Klopp jetzt viel an Aufbauarbeit zu leisten sein, wenn die von ihm gecoachten Schwarzgelben im Heimspiel gegen den VfB aus Stuttgart bestehen wollen. Immerhin kommen die Schwaben mit der Empfehlung eines 4:2 über den Freiburger SC in den Dortmunder Fußballtempel. Felix Magath kann dagegen wesentlich entspannter mit den von ihm trainierten Blauweißen die Reise nach Hoffenheim antreten, zumal der letzte Herbstmeister nach zwei Durchgängen lediglich einen schlappen Zähler auf seinem Konto verbuchen konnte. Wenn die Saison auch noch recht jung ist, lässt dieser Zwischenstand zumindest aufhorchen. Es war in der Geschichte der Bundesliga nicht selten der Fall, dass ein Aufsteiger im zweiten Jahr seiner Bundesligazugehörigkeit erhebliche Probleme und häufig den bitteren Gang dahin anzutreten hatte, wo er zwei Jahre zuvor noch hergekommen war.

München

Alles andere als bezaubert sind auch die Sympathisanten des Rekordmeisters von der Isar mit der Ausbeute von zwei bescheidenen Treffern (bei zugleich zwei hingenommenen Toren) und zwei dürftigen Punkten. Einen ähnlichen Zwischenstand (mit 3:3 Toren und zwei Zählern) hatte vor Jahresfrist auch Jürgen Klinsmann als Betreuer der Bayern aufzuweisen. Bekanntlich war nach 29 Spieltagen das Engagement des ehemaligen Bundestrainers in München beendet. Wenn dem Nachfolger Lous van Gaal mit seinem fürstlichen entlohnten Kadar auch im nächsten Match in Mainz nicht der Durchbruch mit einem Dreier gelingen sollte, wird ein erstes Grummeln an der Säbener Straße nicht zu überhören sein. Franz Beckenbauer, Präsident des Branchenführers, ist für seine leidenschaftlichen Ausbrüche berühmt.

Köln

Schon etwas trostlos ist die Lage für die Kölner. Das Torverhältnis von 1:4 und keinen einzigen Punkt ist ein Alarmzeichen für die Domstädter, wo sie mit der Rückkehr ihres verlorenen Sohnes, „Prinz Poldi“ (Lukas Podolski), in der aktuellen Saison eigentlich den Weg nach oben antreten wollten. Es scheint für ihren Trainer Zvonimir Soldo eher angezeigt zu sein, sich auf einen harten Abstiegskampf einzustellen. Das 1:3 vor eigenem Publikum gegen den Titelverteidiger aus Wolfsburg ist dafür zweifellos ein greifbares Indiz. Somit ist für den vom einstigen Nationalspieler Wolfgang Overath repräsentierten Club ein Erfolg im zweiten Heimspiel in Folge schon ein unabwendbares Muss.

Wolfsburg

Ausgezeichnet stehen die Wolfsburger nach ihren zwei Dreiern (2:0 über Stuttgart und 3:1 in Köln) dar. Der von Armin Veh gemanagte und trainierte Titelverteidiger hat nunmehr im Sonntagsspiel und Nordderby gegen den HSV mit einem dritten Sieg in Reihe die Möglichkeit, sich bereits leicht vom Feld der möglichen Meisterschaftsanwärter abzusetzen. Zufriedenheit herrscht gegenwärtig auch bei den Gladbachern, die in der vergangenen Saison erst auf den letzten Metern der Strecke dem Abstieg entronnen waren. Der vierte Rang mit vier Punkten ist für den ehemaligen Spieler als Sportlehrer an den Niederrhein zurückkehrten Michael Frontzeck ein zuvor kaum zugetrauter Achtungserfolg. Jetzt muss er mit seinen Leuten nach Bremen, um dort die Männer von Thomas Schaaf herauszufordern.