Entdeckung einer ruhmreichen Geschichte

Tour von Lippstädtern in das Borusseum

Von der im „Borusseum“ beheimateten glanzvollen Geschichte von Borussia Dortmund verschafften sich am letzten Bundesligaspieltag fünf Kinder und 39 Erwachsene aus Lippstadt einen unmittelbaren Eindruck. Vorbereitet und organisiert vom Vorsitzenden Bernhard Scholl und dem Öffentlichkeitsarbeiter Hans Zaremba waren die BVB-Freunde von den „Optimisten“ von der Lippe mit einem Bus, gesteuert von ihrem Mitglied Michael Paulus, vom Vereinslokal „Jathe`s Kegelbahnen“ zum ruhmreichen ehemaligen Westfalenstadion aufgebrochen.

Zuverlässigkeit in Person.Michael Paulus, der seine OPTIMISTEN sicher von Lippstadt nach Dortmund und zurückbrachte.

Begleitung

In der Nordostecke des Fußballtempels fanden die Gäste die vom BVB zum Ende des Vorjahres zum 100jährigen Vereinsjubiläum eröffnete eindrucksvolle Galerie vor. Sie beherbergt eine interaktive und multimediale Ausstellung rund um die Historie des Bundesligisten auf gut 1000 Quadratmetern. Durch die fachkundige Begleitung von zwei Damen des BVB, Ricarda Leisner und Annette Plümpe, wurde den überwiegend im schwarzgelben Ornat gekleideten Lippstädter Besuchern das Auf und Ab der Dortmunder Borussia von ihrer Gründung im Dezember 1909 bis in die Gegenwart erläutert. In dem Rund werden auf sechs Ausstellungsinseln die vier Spielstätten, beginnend mit dem Borsigplatz bis hin zum Westfalenstadion, die Geschichte des Weltpokalsiegers und Champions-League-Gewinners von 1997, Europacupsiegers von 1966, sechsfachen Deutschen Meisters (1956, 1957, 1963, 1995, 1996 und 2002) und zweimaligen DFB-Pokalsiegers (1965 und 1989) beleuchtet.

Ein Beitrag aus Lippstadt.Ein kappe mit dem Aufdruck der OPTIMISTEN aus Lippstadt.

Leihgabe

Schautafeln, Filmdokumente und kurze Tonsequenzen ließen an diesem Samstag die ruhmreiche Vergangenheit des Traditionsvereins und seiner Fans noch einmal lebendig werden. Quizspiele, Karaoke mit den wichtigsten Vereinshymnen oder ein Taktikscreen machen das Borusseum auch für normale Fußballfans zu einem interessanten Erlebnis, wie der Lippstädter Oberborusse Bernhard Scholl, seine Wahrnehmungen über das Geschichtswerk des von ihm verehrten Fußballvereins zusammenfasste. Auch Beiträge der vielen Fanclubs sind in dem Museum zu finden, wozu auch eine Leihgabe der „Optimisten“ zählt.

Erinnerung an eine Legende.Chefoptimist Bernhard Scholl vor der Vitrine von Ferdinand Fabra, dem Paten bei der Gründung der Lippstädter BVB-Freunde im Mai 2000.

Ferdinand Fabra

Neben den Portraits über die großen Männer im BVB-Trikot (von August Lenz und Alfred Preißler, über Aki Schmidt, Siggi Held und Lothar Emmerich bis zur Jürgen Kohler, Lars Ricken und Matthias Sammer) entdeckten die Lippstädter auch eine Vitrine mit Bildern und Aufzeichnungen der Trainerlegende Ferdinand Fabra. Der verdienstvolle Sportlehrer und langjährige Pädagoge am Ostendorf war im Mai 2000 Pate bei der Gründung der „Optimisten“ und ist Ende 2007 im Alter von 101 Jahren in Hamburg verstorben. Ausgespart worden ist in der Präsentation auch nicht die Nazi-Zeit, wo von den Machthabern versucht wurde, die Sportvereine mit dem despotischen Regime gleichzuschalten. Dabei wird unter anderem an Heinrich Czerkus erinnert, der bis 1937 Platzwart auf der „Weißen Wiese“, der damaligen Spielstätte der Borussia, war und neben den getöteten Arbeitern der Lippstädter Union zu den Opfern der „Karfreitagsmorde 1945“ in der Dortmunder Bittermark und im Rombergpark gehört.

Würdigung eines mutigen Mannes.Bernhard Scholl und Hans Zaremba vor der Gedenktafel von Heinrich Czerkus.

Heinrich Czerkus

Eine Gedenktafel zwischen der „Roten Erde“, dem Ort der BVB-Spiele in der Nachkriegszeit bis 1974, und dem jetzigen Stadion ist dem couragierten Mann, der sich gegen die Terrorherrschaft auflehnte, gewidmet. Dem Gang durch das Museum war eine Führung durch das heutige Bundesligastadion vorausgegangen und die Visite in Dortmund endete mit der gemeinsamen Verfolgung des Auswärtsspiels von Borussia Dortmund bei Borussia Mönchengladbach. Dazu wurden die Lippstädter von dem ehemaligen Nationalspieler Siggi Held in der historischen Gaststätte „Rote Erde“ empfangen.

Gruppenbild auf der BVB-Bank.Die Lippstädter Gäste im ehemaligen Westfalenstadion in der vorderen Reihe mit ihrem Öffentlichkeitsarbeiter Hans Zaremba, Vereinswirt und zweiten Vorsitzenden Roland Jathe und Oberborussen Bernhard Scholl.