Hoffenheim bleibt Spitzenreiter

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Der Tabellenführer, die TSG 1899 aus Hoffenheim, bleibt die Mannschaft der Stunde. Der Dorfverein aus Baden-Württemberg ist eine wirkliche Bereicherung für das Fußballoberhaus. Er schickt sich an, in die Fußstapfen der Kaiserslauterer zu treten, die nach ihrem Wiederaufstieg in 1997 schon im folgenden Jahr (1998) die Spielzeit als Meister beendeten. Während Hoffenheim zum Beginn der ersten englischen Woche der Saison im Spitzenpaarung Hamburg mit 3:0 klar in die Schranken weisen konnte, drehten sie am Mittwoch in Bochum das Spiel innerhalb nur weniger Minuten.

Hoffenheim ist eine Bereicherung für das Fußballoberhaus.Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der die Geschichte des Dorfvereins anlysiert.

Ausnahmeklasse

Über eine Stunde lagen sie im Ruhrstadion mit 0:1 zurück. Doch in der 64. Minute kamen sie zum Ausgleich und sieben Minuten später hatten sie einen Vorsprung von 3:1 und brachten die Begegnung sicher zum Abschluss. Das alles zeigt die Ausnahmeklasse einer Equipe, die noch vor zwei Jahren drittklassig war. Das Wunder von Hoffenheim ist eng mit zwei Namen verbunden. Dies sind der Multimillionär Dietmar Hopp, der als Mäzen viel Geld in den Club pumpte, und der Coach Ralf Rangnick, der eine erstklassige Mannschaft formte. Die augenblickliche Erfolgsstory können die Kicker aus dem gut 3.000 großen Stadtteil von Sinsheim schon im nächsten Treffen fortsetzen, wenn sie die derzeitig wenig überzeugenden Karlsruher empfangen.

Erfolgsspur

Die Badener, die in dieser Saison gegenüber dem vorjährigen Spielzeit erheblich zurückgefallen sind und vier Pleiten in Folge zu verzeichnen hatten, mussten im Wildpark mit dem 0:3 gegen Schalke eine empfindliche Niederlage hinnehmen. Sie werden sich bis zum Mai 2009 noch gewaltig steigern müssen, wenn sie die Liga halten wollen. Die Königsblauen, die zwischenzeitlich auch einige schwache Partien geboten hatten, sind durch ihren Triumph wieder auf der Erfolgsspur und können jetzt in Cottbus womöglich erneut punkten. Momentan haben die von Wadersloher Füchsen unterstützten Gelsenkirchener 17 Zähler und nehmen den sechsten Rang ein. Aufgrund des besseren Torverhältnisses liegen sie hauchdünn vor dem punktegleichen Erzrivalen aus Dortmund.

Erwartungen

Der konnte im Köln den vorübergehenden Höhenflug der Domstädter beenden und holte zur Freude seiner großen bundesweiten Fanschar und der Lippstädter Optimisten drei Punkte. Bei ihrem Auftritt am Rhein waren die Männer des Borussen-Betreuers Jürgen Klopp den Herren des FC-Übungsleiters Christoph Daum technisch und taktisch klar überlegen. Allerdings gingen sie viel zu fahrlässig mit ihren guten Möglichkeiten um, Treffer in das Gehäuse des Gastgebers zu versenken. So erzielten sie erst in der 65. Minute durch Florian Kringe das goldene Tor. Jetzt dürfte wohl in Dortmund die Bude wieder voll werden, wenn zum kleinen Derby der Nachbar aus Bochum anreist. Die Erwartungen der Anhänger von Schwarzgelb sind ernorm und der Druck auf die eigene Elf dürfte sich im Fußballtempel an der Strobelalleee mit dem Anstoß noch einmal steigern.

Abstiegsaspirant

Es hat lange gedauert, bis Jürgen Klinsmann als Bayern-Trainer jubeln durfte. Mit dem 2:1 in Frankfurt holte der Branchenführer den dritten Sieg in Folge. Ob das schon das Gesellenstück für den aus Kalifornien verpflichteten Lehrling auf der Münchener Bank ist, werden die nächsten Wochen zeigen. Von der Papierform kommt mit Bielefeld ein leichter Widersacher und obendrein ein potentieller Abstiegsaspirant an die Isar. Das 1:1 der Arminia gegen den unmittelbaren Konkurrenten um den Klassenerhalt aus Cottbus ist einfach zu wenig, um nicht in den Sog nach unten gerissen zu werden. Wie schwer es ist, sich daraus zu befreien, erleben gerade die Gladbacher. Das Comeback des Sportlehrers Hans Meyer ist sicherlich ein Gewinn für den Fußball. Doch dieser kantige Typ kann auch nicht zaubern. Ein Sieg und eine Niederlage sind seine erste Bilanz.