Gewinner und Verlierer

Veröffentlicht am 

 von 

 in 

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Mit Hansa Rostock und dem MSV Duisburg stehen zwei der drei Absteiger der aktuellen Bundesliga fest. Sie sind damit zwangsläufig auch die Verlierer der laufenden Spielzeit. Obwohl die Männer von der Ostsee vom ersten Spieltag an als sicherer Abstiegstipp galten, haben sie für ihre Möglichkeiten eine respektable Saison gespielt. Auch die Zebras von der Wedau haben für ihre Mittel einen guten Eindruck hinterlassen. Ein Ausreißer nach unten sind aber die Nürnberger, die womöglich nach ihrem vorjährigen Pokalsieg über Stuttgart in diesem Jahr die Liga nicht halten werden.

Gewinner und Verlierer im Blickpunkt.Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba.

Nürnberg oder Bielefeld

Durch ihre Niederlage in Berlin, wo die Hertha mit wenig Aufwand das 1:0 einfahren konnte, stehen sie vor dem Abschlusstag auf dem undankbaren 16. Rang. Glück für sie ist, dass Bielefeld in seinem letzten Heimspiel gegen den Konkurrenten aus Dortmund nicht über ein 2:2 hinausgekommen ist und lediglich zwei Zähler mehr auf dem Punktekonto hat. Es wird sich somit erst zum Bundesligafinale entscheiden, ob die Kicker des traditionsreichen Club aus Franken oder der graue Maus aus Ostwestfalen den bitteren Gang in das Unterhaus antreten müssen. Der Ausgang ist äußerst ungewiss, weil beide schwere Begegnungen zu bestreiten haben. Während der neunmalige Meister aus Nürnberg den siebenfachen Titelträger aus Gelsenkirchen empfängt, haben die Bielefelder in Stuttgart beim Meister von 2007 anzutreten. Schalke braucht dringend drei Punkte, um die Chancen auf eine direkte Teilnahme der Champions-League zu wahren. Der VfB aus Stuttgart steht nach seiner katastrophalen Leistung in Wolfsburg (0:4) schon mit dem Rücken an der Wand und muss unbedingt siegen, wenn er ab August im Uefa-Cup mitspielen will.

Cottbus und Hamburg

Ein Gewinner ist auf jeden Fall die Energie aus Cottbus, die auch lange zu den vermutlichen Abstiegskandidaten zählte. Was sich schon vor zwei Wochen andeutete, haben sie Lausitzer durch ihr 2:0 über die Hamburger auf den Weg gebracht. Der Klassenerhalt wurde gesichert, die Anhänger im Stadion der Freundschaft dankten es der Mannschaft. Nicht nur in Cottbus waren die Hamburger der Verlierer, dies gilt auch für die gesamte Spielzeit. Die Serie der Niederlagen der letzten Wochen hat viel an guter Aufbauarbeit des HSV aus der ersten Serie kaputt gemacht und wird ihm auch wohl die Teilnahme am europäischen Wettbewerb im Uefa-Pokal kosten. Die immer noch ungelöste Nachfolge des nach Holland zurückkehrenden Trainers Huub Stevens hat für eine zusätzliche Verunsicherung bei den Hanseaten geführt. Durch den frühzeitig angekündigten Weggang musste der Niederländer zwangsläufig zu einer „Lame Duke“ im Fußball werden. Offensichtlich ist die sportliche Leitung am Hamburger Rothenbaum mit Dietmar Beiersdorfer überfordert, den Dino der Liga zu einer wirklichen Größe im deutschen Fußball zu führen.

Dortmund und Schalke

Dass die Dortmunder alles andere als ein Gewinner der 45. Auflage der Fußballbundesliga sind, ist schon verschiedentlich beschrieben worden. Doch mit ihrer Leistung in Unterzahl, was auf den Platzverweis ihres Abwehrspielers Robert Kovac zurückzuführen war, und dem Ausgleich in der 83. Minute haben sie auf der Alm ein passables Bild abgegeben. Der BVB hat nun die Möglichkeit, mit einem Sieg über Wolfsburg im eigenen Haus für ihre vielen Fans in der Region und bei den Lippstädter OPTIMISTEN nach den reichlichen Pleiten der vergangenen Wochen und Monate noch eine versöhnliche Vorstellung zu bieten. Verlierer sind die Schalker zwar nicht, doch ein voraussichtlich dritter Platz am Ende und über 50 Jahre keine Schale die Blauen ist für den ambitionierten Präsidenten Josef Schnusenberg aus dem benachbarten Rheda-Wiedenbrück und ihrer treuen Anhängerschaft von den Füchsen in Wadersloh einfach zu wenig.