Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba
Durch ein Tor in letzter Minute konnte Dortmund in Duisburg noch so eben einen Punkt retten und eine drohende Niederlage an der Wedau abwenden. Mit dem Auftritt beim Tabellenletzten haben die Borussen einmal mehr die Geduld ihrer treuen Anhänger arg strapaziert, zumal die Leistung des BVB während der ersten Hälfte und der Pausenstand von 0:2 nur wenig Hoffnung auf ein Remis gab. Doch der in der 63. Minute eingewechselte Argentinier Diego Klimowicz besorgte mit seinen beiden Treffern nach einem 1:3-Rückstand schließlich das für seinen Verein befreiende Endergebnis von 3:3.
Dortmunder Revanche
Jetzt empfangen die Dortmunder den Gelsenkirchener Erzrivalen. Mit tatkräftiger Unterstützung der Südtribüne und einer starken Abordnung von den Lippstädter OPTIMISTEN will die Borussia einen Sieg landen und für das schmachvolle 1:4 aus der Hinrunde Revanche nehmen. Dies dürfte ein schweres Unterfangen werden, da die Schalker am letzten Sonntag die Stuttgarter mit 4:1 nahezu abgefertigt haben und mit mächtigem Rückenwind in Dortmund auflaufen werden. Immerhin stehen die Königsblauen jetzt mit zehn Punkten Vorsprung deutlich vor den Schwarzgelben und der Unterschied in der Tabelle beträgt sieben Plätze.
Münchener Turbulenzen
Offensichtlich hat der Favorit aus München die Turbulenzen der Winterpause mit dem für den Sommer geplanten Trainerwechsel von Ottmar Hitzfeld auf Jürgen Klinsmann gut überstanden. Das Resultat von 2:1 der Bayern bei der Hansa in Rostock war charakteristisch für den bisherigen Saisonverlauf des Rekordmeisters. Eine souveräne Vorstellung und zwei erfolgreiche Schüsse ihrer Superstars Frank Ribery und Luca Toni aus dem ersten Durchgang reichten aus, drei Punkte von der Ostsee an die Isar zu nehmen und die Tabellenführung zu festigen. Auch das Gegentor von Enrico Kern in der 52. Minute konnte nicht mehr die Heimniederlage des Aufsteigers aus Mecklenburg verhindern, auf den jetzt in Franken das Abstiegsduell gegen den 1. FC Nürnberg wartet.
Nürnberger Ängste
Nach dem 0:2 bei den Karlsruhern haben die Abstiegsängste der Nürnberger erheblich zugenommen. Der Club, im Vorjahr noch Pokalsieger über den Meister aus Stuttgart, bleibt im Tabellenkeller und muss aufpassen, durch eine Heimpleite nicht noch stärker in den Abwärtsstrudel zu geraten. Erstaunlich ist jedoch, dass der Übungsleiter Hans Meyer weiterhin im Amt ist. Der Präsident und Sponsor des Vereins an der Pegnitz, Michael A. Roth, hat in früheren Jahren wesentlich schneller den Coach ausgewechselt. Der Karlsruher SC hat nun 31 Punkte und dürfte die Klasse halten. Er fährt jetzt zu Hannover 96, das im Nordderby beim Hamburger SV ein 1:1 erreichte und einen guten Rang im Mittefeld mit Blick auf die Uefa-Cup-Plätze innehat.
Berliner Zwangslage
Eine herbe Packung von 0:3 mussten dagegen die Berliner im heimischen Olympiastadion hinnehmen, als ihnen eine kess aufspielende Frankfurter Mannschaft keine Chance ließ. Der Hauptstadtverein ist mit seinen 20 Zählern nahe an die Abstiegszone herangerückt. Die Zwangslage der Hertha kann sich nach dem nächsten Match beim amtierenden Meister in Stuttgart noch verschlechtern, der sich nach seinem Debakel auf Schalke unbedingt rehabilitieren muss. Da ist die Situation für die Eintracht vom Main schon leichter, wenn zu ihnen die Bielefelder kommen. Die Berufung von Michael Frontzeck zum Nachfolger von Ernst Middendorp auf der Bank der Arminia hat auch noch zu keiner Erleichterung der Lage der Leute aus der Leineweberstadt geführt.