Dämpfer für Schalke

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Das Ergebnis des kleinen Ruhrderbys in Bochum bedeutet für den VfL ein deutliches Zeichen für den Verbleib in der Bundesliga, während der Gegner aus Gelsenkirchen im Rennen um die Meisterschaft einen herben Dämpfer hinnehmen musste. Nun haben die Schalker im nächsten Match gegen die Nürnberger zu beweisen, ob sie bei der Vergabe der Meisterschale weiterhin eine feste Größe sind. Noch können die von Mirko Slomka betreuten Männer aus eigener Kraft die Spielzeit als Gewinner beenden, da ihr bisher beharrlichster Konkurrent aus Bremen in Bielefeld mit 2:3 auch gestrauchelt ist. Auf den zweiten Platz konnte sich mit dem 1:0 in Mönchengladbach Stuttgart vorschieben, das lediglich einen Punkt hinter dem Spitzenreiter liegt. Nicht wenige unken schon, dass die Schwaben zum Ende die Westfalen abfangen werden.

Dramatischer Abstiegskampf

So spannend wie es um Titel zugeht, so dramatisch ist in dieser Saison auch der Abstiegskampf. Mönchengladbach (0:1 gegen Stuttgart) und Mainz (1:2 gegen Hannover) sind nach ihren neuerlichen Heimniederlagen abgestiegen. Offen ist aber nach wie vor, wer die Niederrheiner und Rheinhessen auf den bitteren Weg in das Unterhaus begleiten wird. Nach dem 31. Spieltag sind die Alemannen aus Aachen (mit 33 Punkten und 16 Minustoren auf dem 16. Rang) dafür der erste Anwärter. Im Spiel gegen die Hertha aus Berlin mussten sie bereits die fünfte Niederlage in Folge hinnehmen. Das 0:4 gegen die Hauptstädter auf eigenem Platz kommt schon fast einer Demontage der Grenzstädter aus dem Dreieck von Belgien, Holland und Deutschland gleich. Es wird sehr schwer für den Aufsteiger des Vorjahres, den direkten Wiederabstieg zu verhindern. Am kommenden Spieltag haben sie bei den ebenfalls arg gefährdeten Frankfurtern anzutreten. Danach empfangen sie Wolfsburg und müssen zum Schluss bei den Hamburgern auflaufen. Ein wahrlich dickes Restprogramm für die Mannschaft von Trainer Michael Frontzeck.

Dortmund beruhigt

Die Hessen stehen nach ihrer Niederlage beim BVB mit dem Rücken an der Wand. Mit mageren 34 Punkten befinden sie sich knapp vor den Aachenern. Die Borussia aus Dortmund konnte unter den Augen der mitgereisten Lippstädter OPTIMISTEN und ihres Vorsitzenden Bernhard Scholl im ehemaligen Westfalenstadion mit dem 2:0 im Abstiegsduell gegen Eintracht Frankfurt einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt tun. Die beiden Freistoßtore der Schweizer Sturmspitze der Schwarzgelben, Alexander Frei, sind für die restlichen drei Spiele der Westfalen (in Wolfsburg, daheim gegen die Königsblauen und in Leverkusen) sicher eine Beruhigung. Aber der Erhalt der Bundesliga ist mit den jetzt angesammelten 38 Punkten und dem 12. Platz immer noch nicht erreicht. Erst mit einem Sieg bei den auf dem 14. Rang mit 36 Punkten stehenden Wolfsburgern könnten die Dortmunder dieses Ziel bereits am kommenden Spieltag geschafft haben. Auch der dritte westfälische Verein im Abstiegskampf, die Arminia aus Bielefeld, konnte mit dem Erfolg über Bremen einen wichtigen Teilerfolg erzielen. Die Ostwestfalen sind jetzt die Nummer 13 in der Tabelle und haben gleichfalls 36 Punkte.

Klägliche Bayern

Das Spiel von Bayern München ist schon seit Wochen eine klägliche Veranstaltung. Der Verein befindet sich in einer schweren Krise. Dieses Bild hinterließ der Rekordmeister auch jetzt, wo er im Klassiker gegen den Hamburger SV in der eigenen Arena eine Schlappe von 1:2 erlitt. Das größte Dilemma der Münchener besteht darin, dass sie für den vorjährigen Abgang von Michael Ballack keinen passenden Ersatz gefunden haben. Es wird wohl an der Säbener Straße in München ein kompletter Neuaufbau notwendig sein, wenn der Club mit seinem Dreigestirn der ehemaligen Fußballgrößen in der Vereinsspitze, Franz Beckenbauer, Karl-Heinz Rummenigge und Ulrich Hoeness, wieder an die erfolgreichen Zeiten vergangener Jahre anknüpfen will. Der im Winter vollzogene Wechsel von Felix Magath auf Ottmar Hitzfeld auf der Trainerbank reicht dafür aber allein nicht aus.