Erinnerung an einem großen Erfolg

Bernhard Scholl und Hans Zaremba über ein Traditionstreffen

Dass die Dortmunder Borussen als einer der bekanntesten und größten Sportvereine in Deutschland auf eine bemerkenswerte Tradition und beachtliche Erfolge im deutschen und internationalen Fußball zurückschauen können, ist unter den Fußballexperten landauf und landab unbestritten. Während andere deutsche und auch europäische Clubs der Pflege ihrer Historie schon länger einen besonderen Stellenwert eingeräumt haben, wurde die eigene Geschichte bei den Schwarzgelben aus der westfälischen Metropole bislang etwas lieblos behandelt.

Ein kurzweiliger Abend in der „Roten Erde“

Doch dieser Umstand soll sich nun ändern. Dies haben sich die Verantwortlichen der vor Jahresfrist gegründeten Fanabteilung beim BVB zum Ziel gesetzt und unterdessen auch erste Aktionen gestartet. So konnten bei der jüngsten Mitgliederversammlung der OPTIMISTEN der Lippstädter Oberborusse Bernhard Scholl und der Öffentlichkeitsarbeiter der heimischen BVB-Freunde, Hans Zaremba, von einem interessanten und kurzweiligen Abend an geschichtsträchtiger Stelle von Borussia Dortmund in der „Roten Erde“ berichten. Beim ersten Treffen der neuen Traditionsarbeitsgemeinschaft des Bundesligisten in der Kneipe der ehemaligen schwarzgelben Spielstätte waren mit Wolfgang „Teddy“ de Beer, Norbert Dickel, Günter Kutowski und Michael Lusch gleich vier Spieler aus jener Mannschaft zu ihren Fans gekommen, die am 24. Juni 1989 im Berliner Olympiastadion zum zweiten und vorerst letzten Mal den deutschen Fußballpokal für den Club aus dem Ruhrgebiet gewannen. Der Erfolg von Berlin gegen das damals klar favorisierte Team des SV Werder aus Bremen sollte die Grundlage für die mittlerweile schon sagenhaften Siege in den neunziger Jahren in der Bundesliga (mit den Meistertiteln in 1995 und 1996), im Europacup (1997 im München) und im Weltpokal (1997 in Tokio).

Ein Gewinn, der noch immer bewegt

„Es war bei der Zusammenkunft in Dortmund unverkennbar, dass der Gewinn des DFB-Pokals in Berlin noch heute die damaligen Profis aus der ersten Mannschaft der Borussia stark bewegt“, schilderte der Chef der OPTIMISTEN, Bernhard Scholl, seine Empfindungen an das Traditionstreffen in dem an der Nahtstelle von Westfalenstadion und der alten Kampfbahn „Rote Erde“ gelegenen Lokal. Diese Gefühlslage bei den ehemaligen Spitzenspielern des BVB wird auch in dem nachfolgenden Beitrag beschrieben. Ähnlich wie sein Vorsitzender äußerte sich auch der Pressesprecher der heimischen BVB-Gemeinde, Hans Zaremba, der im Juni 1989 den Pokalsieg von Borussia Dortmund live im Stadion von Berlin miterlebte. Die Eindrücke von Vertretern anderer Fanclubs des Endspieltages von 1989, wo über 40.000 mitgereiste BVB-Anhänger im Stadionrund und eine wahrscheinlich nochmals so große Anzahl von Verzückten des Dortmunder Fußballs in Berlin weilten, deckten sich auch mit den Wahrnehmungen des Lippstädters.

Sieg steigerte Zuneigung für den BVB

„Die große Begeisterung rührte auch daher, dass der Sieg gegen Werder der erste Titel für den BVB nach einer Durststrecke von 23 Jahren war“, blickte Hans Zaremba auf seine Erlebnisse vom Juni 1989 in und um das Berliner Olympiastadion zurück. Denn nach ihrem und dem erstmaligen Triumph einer deutschen Mannschaft in einem europäischen Wettbewerb (1966 in Glasgow im Europapokal mit dem 2:1 über den FC Liverpool) mussten die Dortmunder ein längeres sportliches Tal durchlaufen und von 1972 bis 1976 gar die erste Bundesliga verlassen. „Da war der überraschende Sieg über den Favoriten aus Bremen das richtige Signal für die große Gemeinschaft des BVB“, charakterisierte der Mitbegründer der OPTIMISTEN die nach Berlin nochmals zugenommene Welle der Zuneigung der Borussenfans für ihren Club.

Erinnerten sich gemeinsam an den großen Erfolg des BVB in Berlin von 1989..Von links nach rechts Michael Lusch, Bernhard Scholl,Wolfgang „Teddy“ de Beer, Norbert Dickel, Günter Kutowski und Hans Zaremba